Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
„Maxton Hall“-Star Damian Hardung spricht über sein neues Projekt „Love sucks“ und seine Träume von großen Fantasy-Rollen.
Ein Artikel von Simone Jülicher für das Hamburger Abendblatt
Mit „Save Me“ landete die Hamburger Autorin Mona Kasten nicht nur unter Bücherfans einen Hit. Sie lieferte auch die Vorlage für die Amazon-Erfolgsserie „Maxton Hall“. Hauptdarsteller Damian Hardung bescherte sie darüber hinaus noch eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis in seiner Rolle als James Beaufort.
Der Erfolg der Serie machte Hardung auch international berühmt – und das, obwohl er bereits in einigen großen Produktionen – darunter auch die Netflix-Serie „How to sell Drugs online (Fast) – mitwirkte. Während nach dem Ende von Staffel eins nun alle gespannt auf die Fortsetzung von „Maxton Hall“ warten, steht der 26-Jährige schon mit seinem nächsten Projekt in den Startlöchern. Im exklusiven Abendblatt-Interview spricht Hardung jetzt über Vampire und warum die Thematik noch längst nicht ausgestorben ist. Über sein Vorbild und seine Traumrolle – und wie herausfordernd die Dreharbeiten für Staffel zwei von „Maxton Hall“ waren.
„Es ist ein großes Privileg, so viele Menschen erreicht zu haben. Gleichzeitig ist es auch eine große Umstellung, in so einem Maße in der Öffentlichkeit zu stehen“, sagt Hardung, wenn er an den Erfolg von „Maxton Hall“ denkt. Druck auf sein neues Projekt „Love sucks“ (ab 11. Oktober in der ZDF-Mediathek verfügbar) verspüre er deswegen aber nicht. Ganz im Gegenteil: „Ich mache mir bei Projekten keinen Erfolgsdruck. Ich versuche sowieso, was man spielt, vom endgültigen Produkt ein Stück weit zu trennen.“
In der ZDF-Produktion schlüpft er in die Rolle des Vampirs Ben, der sich „wie Romeo und Julia“ in die sterbliche Zelda (Havana Joy) verliebt. Mystisch, verführerisch, populär und dunkel erzählt „Love Sucks“ die tragische Liebesgeschichte der beiden. Und das mitten auf dem Rummel in der Bankenmetropole Frankfurt.
Eine Romanze zwischen zwei jungen – zumindest bei Zelda trifft die Altersbeschreibung zu – Erwachsenen, die aus zwei unterschiedlichen Welten kommen. Deren Charakter augenscheinlich nicht zueinanderpassen, die aber auch beide ihre Geheimnisse haben.
Erinnert an „Maxton Hall“ – ist für Damian Hardung allerdings etwas ganz anderes. „Die [Projekte] haben eigentlich nichts miteinander gemein. Das ist eine ganz andere Tonalität, ein ganz anderes Erzähltempo. Ein ganz anderes Gefühl, was da produziert wird, mit ganz anderen Bildern.“
Wenn für ihn auch nicht vergleichbar mit seinem vorherigen Projekt, kann Hardung allerdings nicht abstreiten, dass die Vampir-Thematik nicht schon mal gelebt hat. Ihre Hochzeit erreichte sie wohl im Winter 2009, als „Twilight – Biss zum Morgengrauen“ in den deutschen Kinos anlief.
15 Jahre später übernimmt nun Damian Hardung statt Robert Pattinson die Rolle des geheimnisvollen Vampirs. Aber liegt dieses Zeitalter der Film- und Fernsehgeschichte nicht längst mit Holzpfahl durchstochen unter der Erde? „Ich glaube nicht, dass die Vampir-Ära tot ist oder war, sondern einfach nur wieder präsent. Es hat immer etwas mit den Abgründen des Menschen zu tun, und am Ende des Tages ist der Vampir auch nur die Metapher für den Widerspruch von Endlichkeit in einem schier unendlichen Universum und bringt einen dazu, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Ich glaube, das schafft die Serie ganz gut.“
Bei so viel Begeisterung passt es nur zu gut, dass der 26-Jährige ein großer Fan von Robert Pattinson ist, wie er dem Abendblatt verrät. „Der hat es echt geschafft, aus diesen Teenie-Rollen herauszukommen und sowohl Blockbuster als auch Indiefilme zu drehen. Das ist definitiv eine Inspiration.“ Und wenn er so über den Erfolg seines britischen Schauspielkollegen spricht, dann lässt sich daraus auch ein Wunsch interpretieren. Der Wunsch nach den großen Rollen, die vermutlich nicht mehr viel mit dem umschwärmten Jungdarsteller zu tun haben dürften.
Zumindest die Tür zum Fantasy-Genre hat er mit „Love sucks“ jetzt schon mal für sich geöffnet. Auf die Frage, ob er sich in diesem Bereich eine weitere Rolle vorstellen könnte, hat Hardung gleich eine Antwort parat: „Wenn Eragon noch mal als Serie gemacht würde, da hätte ich schon echt Bock drauf. Die Eragon-Bücher waren grandios, die lese ich heute noch manchmal, wenn ich krank im Bett liege.“
Nachdem die erste Serien-Adaption 2006 floppte, forderten Fans der Fantasy-Reihe in den sozialen Medien immer wieder eine Neuauflage. Seit 2022 gehen Gerüchte um, dass Disney+ an einer neuen Version arbeiten soll. Wie passend wäre es da, einen begeisterten Buchfan für die Hauptrolle zu engagieren.
Bevor er aber auf Drachen durch die Lüfte schwingt, wird Damian Hardung sicher in Staffel zwei von „Maxton Hall“ zu sehen sein. Kurz vor dem Abendblatt-Interview konnten die Dreharbeiten beendet werden. Und auch, wenn das Datum zum Staffelstart weiterhin geheim bleibt, kann Hardung zumindest einen kleinen Einblick vom Set geben.
„Es war eine unglaublich schöne, weil irgendwie sehr ehrliche Reise – auch wenn es extrem belastend war, manchmal auch zu viel und sich an den Rändern von dem, was emotional aushaltbar war, bewegt hat. Trotzdem haben wir, glaube ich, wieder eine Geschichte erzählt, die Hoffnung auf Veränderung macht. Und darauf freue ich mich sehr.“
„Love sucks“ ist ab Freitag, dem 11. Oktober 2024 Uhr ab 10 Uhr in der Mediathek abrufbar. Jeweils am 31. Oktober und ersten und zweiten November werden die Folgen ab 20.15 Uhr im TV auf ZDFneo ausgestrahlt.