Sklaven in einer Karnevalssendung

WDR: Zweiter Rassismusvorfall in zwei Wochen

15.02.2021 um 12:24 Uhr

Es ist wieder passiert: Nachdem der WDR bekannt gab, sich Aufgrund des Skandals um die Show "Die letzte Instanz" intensiver mit dem Thema Rassismus auseinanderzusetzen, strahlte der Sender am Samstagabend eine Karnevalssendung aus, in der zwei weiße Männer mit schwarz angemaltem Gesicht als Sklaven auftreten. Der zu erwartende Aufschrei im Netz war dementsprechend groß.

Désirée Nick distanziert sich

Bei der Sendung handelte es sich um ein Best Of der Verleihung des Ordens "Wider den tierischen Ernst". In einem Ausschnitt aus dem Jahr 2010 sah man hierbei zwei weiße Männer neben der Büttenrednerin Nick, die per sogenanntem "Blackfacing" in schwarze Sklaven verwandelt wurden. Désirée Nick hingegen steht als stolze, weiße Pharaonin zwischen den beiden Männern. Nick äußerte sich hierzu: "Ich kannte die beiden Jungs nicht, die da plötzlich auf der Bühne standen. Der WDR hat sich das ausgedacht, auch den Text, und war weisungsbefugt."

Was ist blackfacing?

Blackfacing ist eine Art Rassismus die im 19. Jahrhundert entstand. Mit "Jim Crow" wurde die erste Figur geschaffen, die als weißer Mensch mit angemaltem Gesicht einen "dummen schwarzen Sklaven" verkörperte. Schwarze Menschen wurden hierbei abgewertet und Sklaverei gerechtfertigt. Deshalb steht Blackfacing zurecht in der Kritik. 

Der wdr hat bereits gehandelt

So ist die Show zwar noch in der Mediathek zu sehen, an der betreffenden Stelle ab Minute 48 sieht man nun jedoch lediglich einen Hinweis im Bild und Nicks Büttenrede ist zeitgleich in der Audiospur zu hören. „In diesem Video ist ein Ausschnitt aus 2010 enthalten, den wir entfernt haben. Er zeigt Personen mit „Blackfacing“ auf der Bühne. ‚Blackfacing‘ wird mittlerweile im Karneval zurecht kritisiert und verpönt. Die Szene hätte nicht in den Zusammenschnitt aufgenommen werden dürfen.“ Die Sendung könnt ihr in der WDR-Mediathek hier sehen. 

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