Die geheimen Rezepte der Familie Ting - Die Nudelsuppenküche von Familie Ting auf Berlins Kantstraße ist kaum zu übersehen. Vor der Tür wartet stets eine Traube Menschen darauf, einen Platz in "Lon Men's Noodle House" zu ergattern. Die taiwanesische Nudelsuppe ist das, was Herr Ting in Deutschland nie finden konnte: der Geschmack seiner Kindheit. Die Seele der Suppe ist die Brühe, intensiv und würzig, kraftspendend wie Miraculix' Zaubertrank. Genauso geheim ist ihr Rezept. Es kennt nur Frau Ting, die es hütet "als wäre es das Rezept für Coca Cola", sagt Hsien-Kuo Ting. Er kam 1968 mit seinen Eltern nach Berlin. Der Vater hatte zwei Jahre als Leibkoch des saudi-arabischen Königs gearbeitet und so genug Geld für die Reise nach Europa gespart. Hsien war dreizehn, konnte kein Deutsch, kein Englisch. Mittlerweile ist er in Berlin angekommen, versteht sich mit allen Händlern der Umgebung. "Ohne Fleiß kein Reis", so seine Parole, die er auch an seinen Sohn weitergeben möchte. Denn dieser soll das Noodle House übernehmen. Um zu schauen, ob die Staffelübergabe ein Erfolg ist, reisen Vater und Sohn nach Talwan und befragen die Götter. Auf der Reise bemerken sie aber auch die Anspannung, die in ihrer alten Heimat zu spüren ist: die Sorge, das Taiwan von China eingenommen wird. Dieser Konflikt würde auch in Deutschland für Probleme sorgen: viele Köche in der Ting'schen Suppenküche sind Festlandchinesen.
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