Zoo - Tierschutz oder Quälerei? - Zoos versprechen Erholung, Unterhaltung und Bildung für die ganze Familie. Während sie auf den ersten Blick unpolitisch erscheinen, waren Zoos immer auch Ausdruck kolonialer Machtverhältnisse. Exotische Tiere aus fernen Ländern wurden zur Schau gestellt, um die Überlegenheit der westlichen Zivilisation gegenüber kolonialisierten Ländern zu demonstrieren. Besonders umstritten waren die sogenannten Völkerschauen, bei denen Menschen aus den Kolonien präsentiert wurden, um die vermeintliche "Primitivität" dieser Kulturen zu verdeutlichen. Für viele leisten Zoos einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz. Durch Zuchtprogramme konnten gefährdete Tierarten vor dem Aussterben bewahrt werden. Heini Hediger (1908 - 1992), ein Pionier der modernen Tiergartenbiologie, argumentierte, dass Zoos einen klaren Bildungsauftrag haben. Für ihn war es entscheidend, dass Zoos dazu beitragen, das Verständnis und die Wertschätzung der Menschen für Wildtiere zu fördern. Für Kritiker sind Zoos jedoch nichts anderes als Orte der Gefangenschaft. Die Wildtiere werden in künstliche, nicht artgerechte Gehege gesperrt, was häufig zu Verhaltensstörungen führt. Franck Schrafstetter vom Tierschutzverein Code Animal betont, dass echtes Tierwohl nur in Freiheit erreicht werden kann. Die Frage, ob Zoos ihren Bildungsauftrag erfüllen oder ob sie letztlich Gefängnisse sind, bleibt umstritten. "Blast the Past" konfrontiert die Narrative und zeigt anhand von eindrucksvollem Archivmaterial, wie sich beide Argumentationen durch die Geschichte ziehen.
Regie |
Anne Heimerl
|
Mehr Informationen und Programmübersichten von Sendern:
Sie testen TV DIGITAL 6 Ausgaben lang und sparen 30% gegenüber dem Einzelkauf.