Kontemplation über die Nichtigkeit irdischen Seins - die Entwürfe eines Barockmeisters und eines Gegenwartskomponisten sind in diesem Konzert der musica viva gegenübergestellt. Henry Purcell betrauerte 1695 den Tod von Mary II. von England in einer Folge von Chor-Anthems und Instrumentalstücken. "In vain" von Georg Friedrich Haas bezieht die Erfahrung des Aufführungsraums mit ein: Die Musik führt auf eine Reise durch Licht und Schatten in einem abgedunkelten Konzertsaal. Henry Purcell fällt Ende des 17. Jahrhunderts die Aufgabe zu, für die Beisetzung der jung verstorbenen Königin Maria II. eine Musik zu schreiben, die der politischen Tragweite des Ereignisses ebenso gerecht wird, wie den Gefühlen des trauernden Volkes. Vanitas - von einem Meister des Barock in Töne gefasst. Die Nichtigkeit des Seins - sie hat auch der in Österreich geborene, in New York lebende und lehrende Komponist Georg Friedrich Haas geradezu barock-überbordend in Klang übersetzt. In faszinierenden mikrotonalen Klangschichtungen führt "In vain" durch Tag und Nacht, durch Höhen und Tiefen, durch ebenso langsame wie irrwitzig schnelle Klanglandschaften. Der Klang wird eins mit dem Raum - in diesem Fall dem Münchner Herkulessaal - und dieser versinkt streckenweise in totaler Dunkelheit. Sir Simon Rattle und die Musiker des BRSO zelebrieren diese außerordentliche Musik mit einer Präzision und Virtuosität, die die Magie von Haas' Klangwelt erst wirken lässt.
Musik |
Georg Friedrich Haas
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Musik |
Henry Purcell
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