Udo leiht sich Häuser - Udo Israel und die Wohnunion teilen eine Vision: gemeinschaftlichen und selbstverwalteten Wohnraum mitten in Halle. Dafür saniert die Gruppe vier Häuser. Doch Bauhürden und hohe Kosten holen sie ein. Auf dem hart umkämpften Wohnungsmarkt zählt heutzutage vor allem eines: das Geld. Doch wenn das Wohnen zur Rendite wird, wo bleibt dann Raum für Menschlichkeit? Für Udo Israel steht fest: Das kann nicht sein! Er möchte etwas ändern. Deshalb ist er Mitglied der Wohnunion, einer alternativen Genossenschaft, die seit etwa sieben Jahren aktiv ist. Ihre Vision: bezahlbaren Wohnraum unweit der Hallenser Innenstadt zu schaffen - gemeinschaftlich und selbstverwaltet. Und tatsächlich könnte der große Traum in Erfüllung gehen. 2021 erhält die Wohnunion den Zuschlag für vier leerstehende Häuser von der kommunalen Wohnungsgesellschaft HWG. Der Haken: Ein Erbbaurechtsvertrag, welcher die Nutzung vorerst auf 50 Jahre beschränkt. Nichtsdestotrotz wird aufwendig saniert. Das ist nach über 20 Jahren Leerstand auch dringend nötig: Löcher in den Wänden, bröckelnder Putz und vermoderte Holzbalken sind nur einige der Probleme. Vieles müssen Udo und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter in mühsamer Eigenregie machen. Doch das kostet nicht nur Nerven, sondern auch eine Menge Geld. Geld, das knapp ist, denn trotz ehrenwerter Ideale gelten auch für die Wohnunion die Spielregeln der kapitalistischen Finanzwirtschaft. Schon in wenigen Wochen sollen die ersten Wohnungen bezogen werden. Bis dahin ist noch einiges zu tun. Doch werden die Genossinnen und Genossen es rechtzeitig schaffen?
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