In der DDR ist sie ein Staatsgeheimnis: eine Spezialkommission der Stasi, die Verbrecher jagt, die es im sozialistischen Staat gar nicht geben sollte, zum Beispiel Serienmörder. Sie ermittelt, wenn die DDR-Oberen bei Verbrechen Unruhe in der Bevölkerung und Kritik am Staat befürchten, wie im Fall der Säuglingsmorde in der Leipziger Frauenklinik im Jahr 1986. Die Stasi-Ermittler sollen den Täter finden und die Tat zugleich geheim halten. Die Spezialkommission der Stasi steht dabei in Konkurrenz zur Kriminalpolizei, die auch in der DDR für die Aufklärung von Morden zuständig ist - im Prinzip. Wenn der Fall jedoch als politisch heikel gilt, wenn, wie im Juli 1984, ein Unteroffizier der Nationalen Volksarmee als Serientäter verhaftet wird, übernehmen die Kollegen von der Stasi die Ermittlungen. Die Kriminalpolizei erfährt dann nur noch das Nötigste, ebenso wie die Angehörigen der Opfer. Die Autorin Gabi Schlag hat ehemalige Mitglieder der Spezialkommission und der Mordkommission der Kriminalpolizei interviewt und mit deren Hilfe einige bislang unveröffentlichte Kriminalfälle rekonstruiert. Die Dokumentation stellt erstmals die Arbeit der geheimen Mordermittler der Stasi vor und ordnet sie in den historischen Kontext der DDR ein.
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