Zwischen Praxis und Rettungswagen - Während viele Landarztpraxen händeringend nach Nachfolgern suchen, hat sich Wiebke Kempen bewusst für eine Hausarztpraxis im beschaulichen Augustfehn in Niedersachsen entschieden. Damit trotzt sie dem Ärztemangel auf dem Land. Ihre zweite Leidenschaft ist die Notfallmedizin. "Die Nordreportage" begleitet die junge Ärztin bei ihrem Spagat zwischen Landarztpraxis und Notarzteinsätzen und zeigt, wie Medizin auf dem Land funktionieren kann. Die 39-jährige Ärztin Wiebke Kempen rast regelmäßig mit Blaulicht durch die Nacht und rettet als Notärztin Leben. Nach Jahren als Anästhesistin in einer Klinik hat sie sich außerdem einen Traum erfüllt: als Landärztin in ihre Heimat Augustfehn zurückzukehren. "Man sieht die Patienten aufwachsen, ist mit vielen per du. Ein kurzes Moin und Schnack am Tresen - eben echte Medizin auf Augenhöhe." Eine Entscheidung mit Signalwirkung, denn bis 2035 droht in Niedersachsen ein dramatischer Ärztemangel auf dem Land: Jeder dritte Hausarzt geht dann laut Kassenärztlicher Vereinigung Niedersachsen in Rente, viele Praxen finden keine Nachfolger. Wiebke Kempen trotzt diesem Trend - aus Leidenschaft. Doch der Alltag zwischen Praxis und Rettungswagen fordert seinen Tribut. Manche Einsätze bringen Wiebke Kempen an ihre Grenzen - wie zum Beispiel der plötzliche Kindstod. "Da muss ich danach schon mit den Kollegen darüber reden, aber auch versuchen, den Fall bei der Arbeit zu lassen." Aber es gibt auch die schönen Momente, etwa eine erfolgreiche Reanimation: "Der Patient hat sich abends auf der Rettungswache gemeldet und sich noch einmal bedankt. Das ist der wahre Lohn für unsere Arbeit."
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