Es ist eine geografische Besonderheit auf dem Darß, die diesen Küstenabschnitt für Kraniche attraktiv macht: der Bodden. Das durch Landzungen und Inseln entstandene Lagunengewässer ist ein wahres Vogelparadies. Die großen Schreitvögel bewohnen normalerweise Sumpf- und Moorlandschaften im gesamten nördlichen und östlichen Europa sowie im Norden Asiens. Doch jedes Jahr im Herbst finden sich unzählige dieser Vögel hier an der Ostseeküste ein und sorgen für ein Spektakel, das Vogelliebhaber und Wissenschaftler gleichermaßen begeistert: die Kranichrast. Zehntausende Kraniche aus Deutschland, vor allem aber aus Skandinavien und dem Baltikum, machen zwischen September und November Rast entlang der Boddenkette - engmaschig überwacht von Ornithologen und fasziniert beobachtet von zahlreichen Vogelbegeisterten. Wie bedroht der Kranich durch Landwirtschaft, Klimawandel und natürliche Feinde ist, soll die aktuelle Zählung zeigen. Einzigartig sind jedoch nicht nur der Vogelzug hier oben im Norden oder die kilometerlangen, breiten Sandstrände. Auch altes Handwerk lebt hier weiter - wie die farbenfrohen Darßer Türen, handgefertigt und mit den typischen Motiven verziert. Auch der Kranich findet sich darauf wieder. In der Werkstatt der Brüder Roloff in Prerow werden neue Türen gebaut und alte saniert. Sie stammen oft aus dem 19. Jahrhundert: alte Kapitänstüren, durch deren Opulenz und Größe der Wohlstand der Bewohner zum Ausdruck kam. Die Charakteristik und das Flair der Ostseeküste zu erhalten, mit ihren Menschen, den Tieren, der Landschaft und Architektur - das ist der große Wunsch der Einheimischen.
Regie |
Maja Dielhenn
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