Macht, Religion, Revolution - Die Wartburg gilt als renommierteste Festung Deutschlands und verkörpert seit annähernd 1000 Jahren deutsche Kultur und Identität. Gegründet wurde sie um 1067 von Ludwig dem Springer. Das einzigartige Bauwerk erfährt in den folgenden Jahrhunderten diverse Erweiterungen, Umbauten und Renovierungsphasen. Über die Jahrhunderte wird die Wartburg immer wieder beschossen, vom Blitzschlag getroffen oder von verheerenden Bränden heimgesucht. Um den steten Verfall aufzuhalten, wird sie immer wieder instandgesetzt, meist besser als zuvor. Die Burg ist Schauplatz bedeutender historischer Ereignisse: Im 13. Jahrhundert lebt hier die Heilige Elisabeth von Thüringen. Sie gibt ihr Leben als Adelige auf und widmet sich der Armenpflege. Der berühmte Sängerkrieg, ein Wettstreit der Minnesänger, findet im Palas statt und beeinflusst nachhaltig die deutsche Kultur. Im 16. Jahrhundert sucht Martin Luther auf der Wartburg Zuflucht, übersetzt hier 1521 und 1522 das Neue Testament ins Deutsche. Damit stellt Luther damit die Weichen für die Reformation, die nicht nur seine Zeit, sondern die ganze Welt verändert. 1817 wird die Burg mit dem Wartburgfest zum Symbol nationaler Einheit und des Strebens nach Freiheit und Gleichheit. Im Dritten Reich wird sie politisch umgedeutet und missbraucht. Heute ist die Wartburg ein Symbol für die Verbindung von deutscher Architektur, Geschichte und Kultur. Sie ist Zeugnis unserer Vergangenheit und schenkt nach wie vor Hoffnung für eine Zukunft in Freiheit und Demokratie.
Regie |
Oliver Halmburger
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