Chahinez in Merignac wurde bei lebendigem Leib verbrannt. Rebeccah in Berlin erstochen. Vanessa in Hannover mit Säure übergossen, sie überlebte schwer verletzt und entstellt. In Barcelona wurde der fünfjährige Leo von seinem Vater erstickt - seelisch töten wollte der Mann die Mutter. Die Männer, die das den vier Frauen antaten, standen ihnen einmal sehr nahe, als Ehemänner oder Lebensgefährten. Und die Frauen hatten eines gemeinsam - sie hatten sich von ihren Partnern trennen wollen. "Familientragödie" heißt es dann meist in der Presse. Aber es sind keine privaten Unglücke, die hier geschehen. Es sind gesellschaftlich tief verwurzelte Rollenbilder, die diese Männer zu Tätern machen. Die es ihnen unerträglich machen, wenn "ihre" Frau ein eigenständiges Leben ohne sie führen möchte. "Du gehörst mir" erzählt exemplarisch die Schicksale von vier Frauen, die Opfer von Femiziden wurden. Aber die Dokumentation geht weit über die Beschreibung der Taten hinaus. Der Tod von Chahinez erschütterte im Frühsommer 2021 ganz Frankreich. Sie war auf offener Straße von ihrem Ehemann angezündet worden. Ein Nachbar berichtet, wie er versuchte, sie zu retten, aber zusehen musste, wie sie starb. Chahinez hatte ihren Ehemann wiederholt angezeigt, weil er sie bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt hatte. Er erhielt sogar eine Gefängnisstrafe. Die Haft wurde aber nach nur drei Monaten vorzeitig beendet, wieder würgte er sie. Ihre erneute Anzeige wurde unzureichend bearbeitet, von einem Polizisten, der kurz zuvor selbst wegen häuslicher Gewalt verurteilt worden war. Hat der französische Staat Chahinez nicht beschützt? Jeden dritten Tag ereignet sich in Frankreich oder Deutschland ein Frauenmord - ein Femizid. Die Tötung einer Frau durch einen ihr nahestehenden Mann. Erst wenn diese Morde nicht mehr als Beziehungstaten privatisiert werden, wird sich daran etwas ändern. In Spanien werden Femizide offensiv als gesellschaftliches, strukturelles Problem erkannt. Auch Kindstötungen durch den Vater werden als "erweiterter Femizid" bewertet. Diese Anerkennung führte zu einem gänzlich anderen Umgang in Behörden mit Frauen, die Anzeigen wegen häuslicher Gewalt erstatten. Und die Zahl der Femizide sank in Spanien. In Deutschland spricht man immer noch nicht von Femiziden. Selbst vor Gericht kann die Tatsache, dass die Frau sich trennen wollte, den noch Mann entlasten. Aber sie gehört ihm eben nicht. Davon erzählen eindrucksvoll Freundinnen, Helferinnen und eine Überlebende in der Dokumentation.
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Anne-Cécile Mailfert
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Vanessa Münstermann
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Prof. Dr. Rolf Pohl
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Aroa Jimenez Pouso
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Selene Roquain-Bardet
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Wolfgang Rosenbusch
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Anne Ruggiero
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Daniel Ruggiero
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Marlène Schiappa
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Kit Schulte
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Regie |
Ulrike Bremer
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Drehbuch |
Ulrike Bremer
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Kamera |
Tine Kaltenschnee
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Kamera |
Matthias Popp
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Schnitt |
Heiderose Schmitt
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