Alljährliche Rückkehr in die höchsten Dörfer Europas - In der abgelegenen Bergregion Tuschetien im Nordosten Georgiens, an der Grenze zu Tschetschenien, leben die Tuschen, ein Hirtenvolk mit jahrhundertealten Traditionen: ein geteiltes Leben. Den Winter verbringen sie im Tal am Fuß des Hohen Kaukasus oder in der Hauptstadt Tiflis. Doch sobald die Straße passierbar ist, ziehen sie nach oben. Die Dokumentation begleitet eine Familie bei der alljährlichen Rückkehr in die bessere Hälfte ihres Lebens. Suliko und sein elfjähriger Sohn sind die Ersten, die in diesem Jahr in ihr kleines Bergdorf Iliurta fahren. Ein Dreivierteljahr war niemand hier, die gut 20 Häuser sind mit Wildblumen und Kräutern umwachsen. Sobald im Sommer der Rest der Großfamilie und die Nachbarn anreisen, wird sich das Dorf mit Leben füllen. Dort gibt es weder Strom noch WLAN. Die Geschichten am allabendlichen Lagerfeuer ersetzen den Familien das Fernsehen, die Kinder verbringen den Sommer mit ihren Cousins und Cousinen draußen. Der Zusammenhalt der Gemeinschaft und das Weitergeben der Traditionen machen die Sommer in Tuschetien einzigartig. Inzwischen ist Georgien für den Tourismus entdeckt worden, und es entsteht auch in Tuschetien die Chance, etwas Geld zu verdienen. Sukzessive restaurieren Familien die alten Häuser ihrer Vorfahren. Suliko bringt im Sommer Wandergäste über die gefährliche Route in sein Dorf nach Tuschetien und ist damit der Erste in der Familie, der im Tourismus arbeitet. Er möchte eine Unterkunft aufbauen, um sein Auskommen in den Bergen zu sichern und dauerhaft dort leben zu können. Ein Film über eine gewachsene Gemeinschaft und die tiefe Verbundenheit mit den Traditionen eines Hirtenvolks vor der Kulisse einer atemberaubenden Natur.
Regie |
Julia Finkernagel
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