Im Zuge der Harry-Potter-Manie hatte eine Auffangstation in der Moskauer Umgebung immer mehr mit Eulen zu tun. Sie mussten ausgesetzte, halbverhungerte Tiere von den Straßen der Stadt sammeln. Allerdings haben sich die Vögel unter der menschlichen Fürsorge schnell erholt und brüten so erfolgreich, dass ein Auswilderungsgebiet erschlossen werden musste. Schleiereulen gehören zu den schönsten, aber auch zu den mystischsten unter den Eulenarten. Da sie sich gerne in alten Ruinen, verlassenen Türmen oder auf Friedhöfen ansiedeln, handelten sie sich im Laufe der Zeit einen Ruf als Todesboten ein und wurden oft von Menschen aus ihren Lebensräumen verdrängt. Heute sind sie selten geworden und werden streng geschützt. Zum Verhängnis ist ihnen nun die Romanreihe "Harry Potter" geworden, die weltweit eine Eulenmanie auslöste. Millionen von Kindern wünschten sich so eine Eule. Die markanten Vögel mit dem herzförmigen Gesichtsschleier wurden massenweise aus Westeuropa, wo sie heimisch sind, auch nach Russland verkauft. Dort sollten sie ihren Besitzerinnen und Besitzern als kuschelige Spielgefährten dienen. Doch die Greifer kreischten nachts oder zerkratzten gelegentlich das Mobiliar - und so setzte man viele von ihnen einfach aus, sobald sie lästig wurden. Ein Glück für die heimatlosen Tiere, wenn sie in die Hände von Alexej und Jana Muraschow gelangen, die in einer Hütte am Oberlauf der Wolga eine Auffangstation für verletzte und verwaiste Wildtiere und Vögel betreiben.
Regie |
Galina Kirsunowa
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