Antoine Tamestit, John Eliot Gardiner - Die Symphonie "Harold in Italien" (1834) hat eine besondere Geschichte: Nach Fertigstellung der "Symphonie fantastique" erhielt Berlioz von Niccolò Paganini den Auftrag, ein Konzert für dessen neue Stradivarius-Bratsche zu komponieren. Berlioz legte ein überraschend unorthodoxes Werk vor, das er "Symphonie mit Solobratsche" nannte. Die Solopassagen waren Paganini jedoch nicht umfangreich genug, so dass er den Auftrag zurückzog. Berlioz setzte unbeirrt die Arbeit fort und komponierte eine Symphonie in vier Sätzen, der er den Namen "Harold in Italien" gab. Im Mittelpunkt dieses italienischen Abenteuers steht Harold, verkörpert von der Solobratsche - kein ungewöhnlicher Ansatz für Berlioz, dessen Kompositionen stets auch im Theater verortet sind. Dieser Besonderheit trägt Sir John Eliot Gardiner Rechnung, indem er das Werk wie ein Bühnenstück inszeniert. Dazu verändert er die räumliche Anordnung des Orchestre Philharmonique de Radio France von Grund auf - so, dass Interpreten und Publikum gleichermaßen zu Mitwirkenden werden. Solist Antoine Tamestit alias Harold erscheint zuerst auf der Bühne, verlässt sie wieder, spielt seine Bratsche im Gehen, lauscht der Musik und reagiert mimisch und gestisch auf die Orchesterklänge - ein ganz besonderes visuelles und akustisches Erlebnis. Das Konzert wurde am 4. Februar 2022 im Auditorium de Radio France für ARTE aufgenommen.
Regie |
Olivier Simonnet
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Gast |
Antoine Tamestit
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Musik |
Hector Berlioz
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