Marlene Dietrich bewunderte ihn, die Ikonen deutschsprachiger Literaturkritik, Marcel Reich-Ranicki und Joachim Kaiser, sprachen ihm Anerkennung aus: Johannes Mario Simmel (1924-2009). Viel der Ehre - doch sie kam spät in der Karriere des Schriftstellers. Mit einer Gesamtauflage von rund 70 Millionen Büchern, die in 33 Sprachen übersetzt wurden, führte Johannes Mario Simmel jahrzehntelang die Bestseller-Listen an. Das machte ihn wohl suspekt. Lange wurde er als Kitsch- und Trivialautor in eine Bücherkiste mit Heinz G. Konsalik geworfen. Dabei nahm sich Simmel stets gesellschaftskritischer Themen an, versüßt mit einer Prise Romantik. Nach dem Krieg schrieb er zahlreiche Drehbücher, unter anderem für Filme mit Hildegard Knef und Romy Schneider. Der Durchbruch als Romancier gelang ihm mit "Es muss nicht immer Kaviar sein", das in der Verfilmung ebenso zum Kinohit wurde wie "Und Jimmy ging zum Regenbogen". Sein Sendungsbewusstsein als glühender Antifaschist lag wohl auch in seiner Biografie begründet: Fast alle Verwandten seines jüdischen Vaters wurden von den Nazis ermordet. Regisseur Gustav W. Trampitsch folgt anlässlich dessen 100. Geburtstags im April 2024 den Lebensspuren Simmels.
Regie |
Gustav W. Trampitsch
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