Die Selbstversorger-Gärten zeichnen sich durch eine "organisierte Unordnung" aus, die traditionell in mehreren Schichten um das Haus herum angelegt wird und Blumen, tropische Früchte, Gemüse und Heilpflanzen - sowohl einheimische als auch eingeführte Arten - harmonisch kombiniert. Diese Gärten, die einst für den Lebensunterhalt der Sklaven und Siedler unentbehrlich waren, spiegeln die Geschichte der Insel La Réunion wider. Paulo Brigy, pensionierter Lehrer, hat einen artenreichen kreolischen Garten rekonstruiert. Seit 14 Jahren bemüht er sich, diese Vielfalt trotz anhaltender Dürreperioden und heftiger Wirbelstürme zu erhalten. Auch Pascale Boyer-Vidal liegt das Gärtnern im Blut. Sie pflegt einen jahrhundertealten Garten mit endemischen Pflanzen, der durch die Invasion einzelner eingeschleppter Arten bedroht ist. Auf La Réunion, einer ehemaligen französischen Kolonie und einst strategisch wichtigen Zwischenstation für Seefahrer auf dem Weg nach Indien, wird auch heute noch Zuckerrohr angebaut. Kako und Stéphane Kenkle verwandeln das von der Zuckerrohr-Monokultur ausgelaugte Land in eine Oase der Biodiversität im Sinne des kreolischen Gartens. Angesichts der klimatischen und ökologischen Herausforderungen ist die Vielfalt der kreolischen Gärten der Schlüssel zu ihrer Widerstandsfähigkeit. Inspiriert durch das Wissen und die Praktiken ihrer Vorfahren sorgen die Gärtner für die Weitergabe eines wertvollen kulturellen und botanischen Erbes. Wird die Ernte ihren Mühen gerecht?
Regie |
Nina Kormann
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