Ob im Alten Ägypten, in klösterlichen Schreibstuben oder in mittelalterlichen Kanzleien - jahrtausendelang waren Sekretariatsaufgaben und die hohe Kunst des Schreibens eine Domäne der Männer. Erst im frühen 20. Jahrhundert führten die Massenalphabetisierung, die Industrialisierung und auch die Erfindung der Schreibmaschine zu einer radikalen Wende: Innerhalb weniger Jahrzehnte mutierte die einstige Männerdomäne zum Frauenberuf. Dieser wurde zum Symbol für Modernität, aber auch Unterordnung - mit allen damit verbundenen Klischees. Die Dokumentation lässt zehn Sekretärinnen zu Wort kommen, die ihre ganz persönlichen Erfahrungen als Multitalent im Büroalltag und "Herrscherin des Chaos" schildern. Und der Film geht der Frage nach, warum Sekretärinnen in den Firmen und im Bewusstsein vieler Menschen eine so untergeordnete und vielfach unterschätzte Rolle spielen. Welche sichtbaren und unsichtbaren Mechanismen haben diese Klischees genährt? Wie beeinflussen diese Überzeugungen unser Denken? Ein spannender Blick auf einen diskreten und unentbehrlichen Beruf, der bis heute oft um seine Anerkennung kämpft - in einer Welt, die noch immer von Ungleichheiten geprägt ist.
Regie |
Michèle Dominici
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