Als Kinder haben sie gespürt: Irgendwas belastet ihre Väter. Und sie nennen sich selbst ganz bewusst "Kriegie Kids" - nach dem deutschen Wort "Krieg". Denn die Väter verfolgte noch Jahrzehnte, was sie im Zweiten Weltkrieg erlebt hatten. Die abgeschossenen US-Flieger durchlitten in deutscher Gefangenschaft Hunger, Angst und extreme körperliche Belastungen. Später sprachen sie selten über diese Zeit - und doch war sie immer spürbar, lag wie ein Schatten über dem Familienleben, das sie sich nach der Heimkehr aufgebaut hatten. Laura Edge ist ein "Kriegie Kid". Seit Jahren recherchiert sie in US-Archiven und fand heraus, dass ihr Vater im Frühjahr 1944 über dem Rhein-Main-Gebiet abgeschossen und in ein Lager im heute polnischen Tychowo gebracht wurde. Ein paar Monate vor Kriegsende, als die Ostfront immer näher rückt, wird er - wie Tausende andere - auf einem Gewaltmarsch Richtung Westen getrieben. Von Lager zu Lager, fast 1.000 Kilometer - bei Schnee und Kälte, ständig hungrig und oft krank. Er überlebt und wird im April 1945 befreit. Die Fakten kennt Laura gut - was er empfunden haben muss, darüber weiß sie nichts. Nun macht sie sich auf den langen Weg durch Deutschland und Polen, zusammen mit ihrer Schwester Ellen und drei anderen Kriegie Kids. Es ist die Reise ihres Lebens, sagen sie. Denn sie alle hoffen, ihren Vätern so noch einmal näher zu kommen ...
Mehr Informationen und Programmübersichten von Sendern:
Sie testen TV DIGITAL 6 Ausgaben lang und sparen 30% gegenüber dem Einzelkauf.