Im rumänischen Săpânţa liegt der "Fröhliche Friedhof" mit seinen kunstvoll gestalteten bunten Kreuzen. Hier darf über den Tod gelacht werden. Zu Tausenden strömen Touristen in das nordrumänische Dorf. Die naiven Bilder und teils frechen Verse auf den Kreuzen sind eine einzigartige Sammlung von Lebensgeschichten des Dorfes. Nicht nur die guten Eigenschaften der Verstorbenen auch ihre Laster werden hier verewigt - in einer Weise, die dem Tod etwas von seiner Schwere nimmt. Seit drei Jahren stellt Ioan Stan Pătraş die Kreuze her. Er hat die Aufgabe von seinem Schwiegervater übernommen. Dumitru Pop Tincu hatte einen großen Anteil an der Erfolgsgeschichte des Friedhofs und wurde sogar zum "lebenden Kulturschatz Rumäniens" erklärt. Erst als Dumitru schwer erkrankte, entschied Ioan in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten. Viel Zeit, das Kunsthandwerk zu erlernen, blieb Ioan nicht. Die Erwartungen an Ioan sind hoch. Das Dorf - allen voran die Kirche, die den Friedhof betreibt - lebt von den Touristen. Eine große Herausforderung für den 37-Jährigen: Bevor Ioan in sein Heimatdorf zurückkehrte, arbeitete er 15 Jahre lang in Frankreich auf dem Bau. Dass er heute Holz modelliert, Bilder malt und Verse dichtet und so die fast hundertjährige Tradition des Dorfes bewahrt, hätte er noch vor drei Jahren nicht geglaubt.
Mehr Informationen und Programmübersichten von Sendern:
Sie testen TV DIGITAL 6 Ausgaben lang und sparen 30% gegenüber dem Einzelkauf.