Für viele Georgier ist Salome Surabischwili immer noch die einzige legitime Präsidentin und zur inoffiziellen Anführerin der pro-europäischen Bewegung geworden. Sie hat sich offen gegen die Regierungspartei Georgischer Traum gestellt und erkennt, wie die Opposition, das Wahlergebnis nicht an. Auch das EU-Parlament verurteilt die Wahlen als weder frei noch fair. Der Protest auf den Straßen wird vor allem von engagierten Bürgerinnen und Bürgern getragen. Eine von ihnen ist Irma, eine Lehrerin vom Land. Sie sieht sich als Europäerin und teilt den Wunsch der Mehrheit der Georgier nach einem EU-Beitritt und die Sorge vor zunehmendem Einfluss Russlands. Irma demonstriert unermüdlich und hat über soziale Medien mit ihrer direkten Art eine gewisse Bekanntheit erreicht. Auch für die junge Journalistin Nino hat sich das politische Klima dramatisch verändert. Sie wuchs in einem Land auf, das sich Europa anzunähern schien. Doch nachdem Sicherheitskräfte ihre Kollegen auf Protesten brutal zusammengeschlagen haben, macht sie sich ernsthafte Sorgen um die Zukunft Georgiens. Eine bekannte Journalistin wurde bereits verhaftet, ihr drohen bis zu sieben Jahre Haft. Doch es gibt auch andere Stimmen, die den aktuellen Regierungskurs für den einzig richtigen halten. Wie der Security-Chef Sado, dem traditionelle Familienwerte wichtig sind. Fakt ist: Mit der Regierungspartei Georgischer Traum rückt Georgien zunehmend von Europa ab und steuert Richtung Autokratie. Regierung gegen Bevölkerung, Präsidentin gegen Regierung, Europa oder Russland - die Zukunft des Landes ist ungewiss.
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