Im Gebirge frönen Schatzsucher unauffällig ihrer Leidenschaft, der Suche nach dem schönsten Kristall. Aufgrund der Gletscherschmelze treibt es immer mehr Strahler - Menschen, die Mineralien suchen - in schwindelerregende Höhen. Dabei nehmen sie so manches Risiko in Kauf. In den Bergen der Mont-Blanc-Gruppe ist seit einigen Jahren ein wahrer Goldrausch ausgebrochen. Klimaerwärmung und Gletscherschmelze fördern in früher von ewigem Eis bedeckten Klüften Kristalle zu Tage, die mitunter Zehntausende Euro wert sind. Im Tal von Chamonix treibt es jeden Sommer mehr Bergsteiger an die steilen Hänge. Die Strahler suchen in Felsspalten nach wertvollem Quarz, Flussspat oder Amethyst. Die in Jahrmillionen durch geologische Prozesse entstandenen Mineralien lagern mitunter in 3.500 Höhenmetern und nur erfahrene Bergsteiger erreichen sie. Doch auch sie riskieren viel, denn der Permafrost schmilzt und Bergrutsche kommen immer häufiger vor. Der Strahler Sébastien Fragnères verbringt mehr als ein Drittel seiner Zeit im Gebirge und klopft die Wände des Mont-Blanc-Massivs nach den kostbaren Kristallen ab, die er dann in sozialen Netzwerken verkauft. Pierre Bavuz sammelt seit fast 70 Jahren "Steine" und leitet seit einiger Zeit das Kristallmuseum von Chamonix. Er setzt sich bei den lokalen Behörden dafür ein, dass das Gebirge, dem er seine Sammelleidenschaft verdankt, nicht zu einem neuen Klondike wird. Jean-Franck, seines Zeichens Strahler und Bergführer, will diese beiden Passionen an Sohn und Enkelsohn weitergeben - trotz der immer größeren Gefahren beim Hochgebirgswandern.
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