Die oberitalienischen Seen - Es ist nur eine kurze Reise über die Alpen zu den vielleicht schönsten Seen Norditaliens: Lago Maggiore, Comer See und Gardasee. ZDF-Autorin Barbara Lueg und ihr Team besuchen Seen-Suchtsorte, deren Natur und deren Menschen mitten ins Herz treffen. Die Kraft schöpfen aus dem, was sie umgibt, die sich von Lebenslust und Leichtigkeit beflügeln lassen und ihre Seen-Sucht leben. Dieses schöne Klima, das schöne Essen, unsere Produkte und dann diese Aromen - Zitronen, Orangen, Mandarinen!" Der 79-jährige Franco ist ein Mann der starken Worte und großen Gesten, und er weiß genau, was die Deutschen am Gardasee so lieben. Er war dabei, als die Deutschen in den 50er-Jahren erstmals fiebrig über die Alpen knatterten: "Die Touristen kamen mit Zelten, und wir Italiener dachten: "Warum kommen die mit Zelten?" Aber dann langsam verstanden wir: Das war der erste Tourismo, fantastisch!" Sein alter Eiswagen, mit dem er damals Gelati an die Deutschen verkaufte, steht heute in seinem Museum der deutsch-italienischen Freundschaft. Während der Gardasee der See der Deutschen ist, besticht der Comer See durch seine mondäne Schönheit: Jede einzelne Villa am Ufer erzählt ihre eigene Geschichte. Und die Villa Oleandra die von George Clooney. Jedes Mal, wenn der Hollywoodstar in seine Villa am Westufer des Comer Sees reist, hebt es das 1000-Seelen-Dorf Laglio völlig aus den Angeln. "Einmal hat er ganz viele aus Hollywood in seine Villa eingeladen: Julia Roberts, Cameron Diaz, Brad Pitt, Jennifer Aniston - alle waren hier in Laglio und haben unseren Ort weltberühmt gemacht", erzählt Daniele. Er stammt aus der berühmten Riva-Dynastie und baut am Comer See bereits in der achten Generation die Boote, die für Jetset und Eleganz stehen. Am Lago Maggiore treffen Barbara Lueg und ihr Team zwei Charakterköpfe, die dort einer ungewöhnlichen Tradition folgen: Colette und Giovanni stellen Regenschirme her. Regenschirme? "Naja, wegen der Sonne. Ein Regenschirm gegen die Sonne", erklärt Giovanni. Seit Jahrzehnten produzieren sie die Schirme in Handarbeit aus edlen Stoffen und Holz und folgen damit einem Handwerk, das dort schon um 1800 begründet wurde. Einst waren die Schirme der beiden über die Ufer hinaus begehrt. Doch die Zeit hat die beiden eingeholt: Inzwischen bestellen die großen, bekannten Firmen lieber in Fernost. Die beiden aber nehmen es ziemlich locker, dass sich die Welt über ihre Köpfe hinweg gedreht hat. Genauso, wie sie akzeptieren, dass der Lago Maggiore zumindest im Sommer nicht mehr wirklich ihr See ist - ein bisschen zu viel Trubel, zu viele Touristen, zu viel Hektik.
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Thorsten Eifler
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