Lebe, um zu arbeiten! - Beim Berlin Circus Festival auf dem Tempelhofer Feld trifft Ronja die finnischen Artistinnen der Kompanie Sisus, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben und zwischen Arbeit und Freizeit keine Unterscheidung machen. Auch für Taxifahrer Matthias, den Ronja in seiner Garage trifft, wäre ein Bürojob der Albtraum. Auf der Suche nach dem richtigen Beruf hat er schon alles Mögliche ausprobiert: Jura, Schiffsbau oder Stuntman. Dabei hat er nichts gefunden, was ihn wirklich erfüllt. Den Philosophen Johannes Winter überrascht das nicht, denn in einer Welt, in der immer mehr Jobs von Maschinen erledigt werden, können nicht alle eine sinnvolle Arbeit finden. Nach der politischen Theoretikerin Hannah Arendt gibt es neben dem Arbeiten aber auch das Herstellen, erklärt er. So stellt zum Beispiel ein Tischler etwas her, das einen bleibenden Wert hat. Genau das findet auch Hafenmeister Rolf Kühnert erstrebenswert: Er hat als Ingenieur in der DDR ein eigenes Haus gebaut. Heute fährt der Rentner gerne mit seinem Boot auf die Elbe raus. Wie war es damals für ihn, in einer Mangelwirtschaft zu arbeiten? Auf dem Papier wurde in der DDR ja eine Utopie gelebt: Vollbeschäftigung und kaum Gehaltsunterschiede. Wer ein bisschen mehr verdiente als alle anderen, schaute aber genauso in leere Schaufenster. Die Arbeitswelt, in der Anwalt Philip Radlanski unterwegs ist, sieht ganz anders aus: flexibler, globaler, extremer. Er hat bis vor kurzem im New Yorker Büro einer US-Großkanzlei gearbeitet und miterlebt, wie sich Kollegen halb zu Tode schuften. Was macht es mit einem, wenn man einen 24/?7-Job hat?
Regie |
Michael Schmitt
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