Auszeit auf der Insel - Schnee auf der Seebrücke Ahlbeck, Eis auf dem Achterwasser - im Winter zeigt die Sonneninsel Usedom ihre raue und faszinierende Seite. Viele Hotels haben geschlossen. Statt Touristenmassen finden nur wenige Urlauber den Weg an die verschneiten Strände. Doch genau diese Einsamkeit lieben manche Gäste, auch die Einheimischen können ihre Insel mal ganz anders erleben. Bäckermeister Thomas Wucke aus Ahlbeck empfindet den Winter auf der Insel als reinste Erholung. Zwar macht er in seiner Backstube, wie jede Nacht, schon um 2.00 Uhr das Licht an - dafür läuft jetzt alles entspannt. 1000 statt 5000 Brötchen backen er und seine Gesellen in dieser Nacht. Zu den Stammkunden gehören nicht nur die Gäste im kleinen Bäckerladen, sondern auch eine Rehaklinik und mehrere Hotels, die er jeden Morgen beliefert. Manche Hotels, die sich auf das schwierige Wintergeschäft einlassen, haben auch zu dieser Jahreszeit volles Haus. "Für uns ist jetzt Hochsaison", erzählt Physiotherapeutin Violetta M. aus dem Heringsdorfer Strandhotel, während sie eine Kundin durchknetet. Die hat die große 70-Minuten-Entspannung gebucht. Schwerstarbeit für Violetta. Ihre Kollegin Yvonne W. sorgt derweil für den Sauna-Aufguss. Baden und saunieren, das locke vor allem die Wintergäste. Im Sommer, wenn alle nur an den Strand wollten, machten die Physiotherapeuten oft frei, erzählen sie. "Wir kommen jedes Jahr rund um unseren Hochzeitstag hierher, und besonders diese Ruhe und Weite haben es uns angetan", erzählt ein Pärchen um die 40 aus Berlin, das durch den Tiefschnee am Strand stapft. Auf der Insel würden sie das ganze Gegenteil vom Großstadtstress erleben. Der Film erzählt von einer faszinierenden Zeit, in der Besucher und Bewohner ihre Insel ganz anders erfahren als sonst. Wer Glück hat mit dem Wetter, kann auf Usedom ein wahres Wintermärchen erleben.
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