Die Herbstzeitlose - Einerseits ist die Herbstzeitlose dank ihrer späten Blütenpracht ein willkommener Farbtupfer in Gärten und Parks, andererseits zählt sie zu den giftigsten Pflanzen unserer Breitengrade. Ihr Gift kann für Mensch und Tier todbringend sein. Eine Besonderheit der Herbstzeitlosen ist ihr Lebenszyklus: Reife und Frucht läuft bei ihr den Winter über ab - und nicht, wie bei den meisten Pflanzen, während des Sommers. Die Römer nannten die Pflanze daher "filius ante patrem", der Sohn vor dem Vater. Und das funktioniert so: Im Frühjahr treiben die Blätter aus. Sie umschließen die Frucht, die ebenfalls im Frühjahr heranwächst. Nach der Fruchtreife im Mai oder Juni verwelken die Blätter. Von der Pflanze ist den ganzen Sommer über nichts mehr zu sehen. Erst im Herbst erscheinen dann die Blüten. Sämtliche Pflanzenteile enthalten ein starkes Gift: Colchicin. Es gibt immer wieder Vergiftungsfälle, vor allem im Frühjahr, da die Blätter der Herbstzeitlosen oft mit denen des Bärlauch verwechselt werden. Im medizinischen Bereich wird Colchicin seit Hunderten von Jahren in niedrigen Dosierungen als Gicht hemmendes Mittel eingesetzt. Auch in der Gentechnik und bei der Züchtung neuer Obstsorten findet Colchicin Verwendung, da es die Zellteilung hemmt. Trotz ihrer Giftigkeit ist die Herbstzeitlose gern gesehen. Denn sie zaubert dank ihrer späten Blüte willkommene Farbtupfer in herbstliche Gärten und Parks.
Mehr Informationen und Programmübersichten von Sendern:
Sie testen TV DIGITAL 6 Ausgaben lang und sparen 30% gegenüber dem Einzelkauf.