10. Woche - Der hohe Norden wirkt für uns weit entfernt. Aber die Veränderungen dort haben direkte Auswirkungen für uns: Die Arktis ist die "Wetter- und Klimaküche" Europas - und sie verändert sich mit der Erderhitzung in atemraubendem Tempo. Schmelzende Eiskappen, Islandtief, Jet-Stream und schwächelnde Meeresströme beeinflussen das Wetter in Deutschland und ganz Europa massiv. Aber wie wirken bröckelnde Gletscher, rasant steigende Temperaturen und sich verändernde Luft- und Ozeanströmungen genau zusammen? Der Meteorologe Sven Plöger begleitet Forschende an spektakuläre Schauplätze in Grönland, um herauszufinden, welche Folgen das Geschehen hat, auch für Wetterextreme in Deutschland. Mit dem Glaziologen Jakob Abermann reist er auf den Spuren des berühmten Polarforschers Alfred Wegener zum Qaamarujuk-Gletscher im Westen Grönlands, um dort Veränderungen von Eisdicke und Atmosphäre zu erfassen. Die Messungen zeigen: Der Gletscher ist in den letzten Jahren massiv geschrumpft. Der dramatische Rückgang des "ewigen" Eises hat Folgen, für die Menschen in Grönland, aber auch in Europa - sei es durch steigende Meeresspiegel oder den Jetstream, der immer langsamer wird und dadurch bei uns extreme Wetterereignisse entstehen lässt: Hoch- und Tiefdruckgebiete bleiben nun häufig länger über Europa stehen - langanhaltende Regenfälle und Gewitter führen zu alljährlichen Flutkatastrophen. In der berühmten Diskobucht am Rand des Kangia-Eisfjords ist Sven Plöger im Kajak zwischen riesigen Eisbergen unterwegs. Dort erforscht die deutsche Biologin Nadescha Zwerschke, wie der Wandel der Meeresströmungen das Wachstum von Unterwasserwäldern aus Seetang beeinflusst. Der Nordatlantikstrom ist schwächer geworden, derzeit ist er so schwach wie seit 1600 Jahren nicht mehr. Das hat extreme Auswirkungen auf unser Wetter, denn es wird von den Strömungen direkt beeinflusst.
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