„In höchster Not“: Echte Bergretter ab heute im ARD-Einsatz

14.04.2025 um 17:30 Uhr
    Die Arbeit der Bergwacht Bayern  | © ARD
    Die Arbeit der Bergwacht Bayern zeigt eine neue ARD-Doku in spektakulären Bildern. | ©ARD

    Wenn Wanderer, Skifahrer, Mountainbiker oder Kletterer in Not geraten, sind sie zur Stelle: die echten Bergretter. Eine neue Dokuserie im Ersten zollt ihnen Respekt.

    Ein Artikel von TV DIGITAL Reporterin Sabine Krempl

    Rund um die Uhr erreichbar, an 365 Tagen im Jahr. Das gilt für alle Rettungsteams – ob Feuerwehr, Polizei oder Notarzt. Die Dokuserien „Feuer & Flamme“ (WDR), „Nachtstreife“ (NDR), „In der Notaufnahme“ (SWR) oder „Die Seenotretter“ (NDR), alle in der ARD-Mediathek abrufbar, zeigen das eindringlich. Nun gehört auch die BR-Serie „In höchster Not: Bergretter im Einsatz“ (Mo, 14. April, 20.15 Uhr im Ersten) dazu.

    Für Iris Mayerhofer, Unterhaltungschefin beim Bayerischen Rundfunk, ist sie ein Herzensprojekt. „Welche Höchstleistungen Rettungskräfte erbringen und damit Menschen in teils sehr gefährlichen Situationen helfen, kann nicht hoch genug wertgeschätzt werden. Deshalb ist es uns so wichtig, dass der Bergwacht ein Retter-Format gewidmet wird, das bisher ungesehene Einblicke in ihre Arbeit gibt.“

    Die bergerfahrenen Dokufilmer Franz Hinterbrandner und Max Reichel waren 2024 bei den Bergwachten Grainau und Ramsau mit je einem dreiköpfigen Team durchgehend in Bereitschaft, um deren Rettungseinsätze zu dokumentieren. Mit ihren 360-Grad-Kameras, weiteren Aufnahmegeräten an den Einsatzwagen und Hubschraubern sowie mit Bodycams, die die Bergretter am Körper trugen, fingen sie spektakuläre Aufnahmen am Berg und aus der Luft ein. Obendrein erleben die Zuschauer sehr persönliche Augenblicke in der Einsatzzentrale.

    Anton Vogg, der in den Gebieten Zugspitze, Höllental und in einem Teil des Jubiläumsgrats aktiv wird, ist schon in zweiter Generation Bergretter. „Es war für mich und meinen Bruder ganz selbstverständlich, mit 16 Jahren unserem Vater zur Bergwacht Grainau zu folgen“, erzählt er. „Wenn man gern in den Bergen unterwegs ist und sich sozial engagieren möchte, kann man mit diesem Ehrenamt beides prima kombinieren.“

    Ob sich jemand auf dem Forstweg den Fuß verknackst, vor Erschöpfung nicht mehr weiterkann, von der Steilwand stürzt, auf der Skipiste verunglückt oder von einer Lawine verschüttet wird – wenn der Alarm ertönt, rückt die Bergwacht aus. „Voriges Jahr kamen so in Bayern für etwa 3800 Bergretter über 8000 Einsätze zusammen“, resümiert Anton Vogg.

    Der Unterschied zu den fiktionalen ZDF-"Bergrettern"

    Für den Grainauer und seine Kollegen ist dabei vor allem eines wichtig: Vertrauen. „Anders als in der fiktionalen ZDF-Serie ,Die Bergretter‘ sind wir keine konkurrierenden Einzelkämpfer“, betont Vogg. „Bergrettung ist eine Teamleistung – wir können uns voll aufeinander verlassen, weil wir unsere Stärken und Schwächen realistisch einschätzen und dementsprechend einsetzen“, stellt er klar.

    „Wer mal nicht so gut drauf ist, der geht eben nicht voran, und wer nicht so schnell, aberdafür kräftiger ist, lässt die Flinken mit Notfallrucksack und Notarzt vorausgehen und übernimmt das restliche Equipment und die Trage.“

    Wie hoch die Anforderungen im steilen Gelände manchmal werden, können die Zuschauer dank der Bodycams miterleben – etwa bei einem Notruf vom Blaueisgletscher, wo sich ein Team zu Fuß zu einem verunglückten Bergsteiger vorarbeiten muss, da der Helikopter wegen schlechten Wetters das Ziel nicht anfliegen kann.

    Dass Bergretter für andere ihr Leben riskieren, hört Anton Vogg nicht so gern. Auch das Überqueren einer Straße könne schließlich riskant sein. „Am Ende hat natürlich der Berg, hat das Wetter, hat die Natur das letzte Wort“, räumt Vogg ein. Es ist schon etwas Wahres an der alten Weisheit: „Der Berg verzeiht keine Fehler.“

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