Der Winter in der Finnmark in Nordnorwegen ist sehr lang. Er beginnt im September und endet erst im Mai. Im Grunde gibt es jenseits des Polarkreises nur zwei Jahreszeiten: Sommer und Winter. Herbst und Frühling dauern oft nur wenige Tage. Nach den langen dunklen Monaten warten die Menschen im hohen Norden jedes Jahr sehnlichst auf Licht, ein bisschen Wärme, Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Der Einstieg in den Frühling wird in der Finnmark groß gefeiert. Mit den letzten Schneewochen wird in Kautokeino zu Ostern der Frühling erwartet. Dann findet ein großes buntes Fest der Sámi statt. Hunderte Besucher treffen sich in traditioneller Kleidung, dem "Gákti", zu einem Fest mit Markt, Musik, Rentierrennen und Wettbewerben wie Lassowerfen und Eisfischen. Kein Touristenfest, sondern ein Festival der ethnischen Minderheit, die in Norwegen immer noch um Anerkennung ringt. Das Filmteam erlebt den Macher hinter dem Festival, Ol Johan Gaup. Ein ganzes Jahr lang hat er das Festival geplant und hofft in den letzten Stunden vor dem Start, dass das Sámi-Fest gelingen wird. "Das ist hier keine bunte Show, sondern zeigt, wie wir jetzt leben. Wir Sámi haben uns schon immer in den Tagen um Ostern getroffen. Unser Fest ist schon sehr einzigartig", so Ol Johan. Zum "Easter Festival" in der Finnmark gehört auch der "Sámi Grand Prix" (SGP). Im Grunde der ESC für die Samen. Mit einigen Variationen: Wer teilnehmen möchte, muss Texte in samischer Sprache schreiben und singen. Außerdem gibt es neben der Kategorie "Bester Song" auch die Möglichkeit, als Yoiker oder Yoikerin teilzunehmen. Der Yoik ist der traditionelle Obertongesang der Samen. Auch hier wird es am Ende einen Sieger oder eine Siegerin geben. Das Filmteam trifft zwei der Teilnehmenden: Máret Áile tritt in der Sparte "Popsong", Anders Isak Oskal in der Kategorie "Yoik" an. Máret Áile ist mit 18 Jahren die jüngste Teilnehmerin beim SGP. Beide Künstler haben gute Chancen auf den Sieg, aber auch die Konkurrenz ist stark.