Mit der untergehenden Sonne schwebt die Boeing 747 mit dem klangvollen Namen SOFIA über Hamburgs Airport ein. Es handelt sich nicht um ein normales Verkehrsflugzeug, SOFIA steht für die Abkürzung für Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie, eine fliegende Sternwarte. Sven Hatje, Projektleiter bei Lufthansa Technik freut sich über diesen Besuch. Für das Hamburger Unternehmen bedeutet er einen Lichtblick in Zeiten von Corona, wo kaum noch Aufträge für Wartung und Instandhaltung von Flugzeugen eingehen. Sven Hatje und sein Team kennen das Flugzeug. Es ist bereits der dritte Werkstattbesuch in Hamburg. Diesmal ist ein sogenannter C-Check vorgesehen, praktisch eine große Inspektion für Flugzeuge. Die dauert mehrere Monate. Das Flugzeug wird dabei zum Teil zerlegt. So werden die Triebwerke demontiert und kontrolliert, die Verkleidung der Kabine wird abgenommen und sämtliche Böden werden freigelegt. Insgesamt 10.000 Arbeitsstunden sind für die Wartung vorgesehen. Es können aber schnell mehr werden. Wenn etwas defekt ist oder nur den Anschein einer Störung erweckt, muss das Teil ausgewechselt oder repariert werden. Nur wenn alles wirklich perfekt ist, darf SOFIA nach der Inspektion wieder abheben. "Das geht schon", diesen Satz gibt es nicht in der Luftfahrt. Das erfahren bereits die Auszubildenden. 350 junge Menschen werden am Standort Hamburg zu Fluggerätmechaniker*in Fachrichtung Instanhaltungstechnik oder Triebwerkstechnik oder Fluggerätelektroniker*in ausgebildet. Bernd Reumann arbeitet seit 1991 in dem Unternehmen, seit 2001 als Ausbilder. Für ihn ist der Umgang mit den jungen Menschen ein Traumberuf. "Immer wieder fasziniert mich die Wandlung vom pubertierenden Teenager zum verantwortungsbewussten jungen Menschen", so erklärt Bernd Reumann seine Motivation. "Mich rufen Eltern an, die sich über den ungewohnten Ordnungssinn ihrer Kinder freuen." Lufthansa Technik in Hamburg repariert fast alles, was zu einem Flugzeug dazugehört. So werden 600.