22:55 - 00:50
MDR

    Ich war neunzehn

    Kriegsdrama • D, DDR 1968 • 115 Minuten • FSK 12
    Spannung
    Action
    Humor
    Gefühl
    gut

    Mit einer Aufklärungseinheit der Roten Armee kommt der 19-jährige Gregor Hecker im April 1945 nach Deutschland. Er war 8, als seine Eltern mit ihm nach Moskau emigrierten. Wie ein Fremder fühlt er sich in der einstigen Heimat. Zwiespältig sind seine ersten Begegnungen mit den Deutschen, die er über Lautsprecher aufruft, sich zu ergeben. Ein alter Lautsprecherwagen zuckelt durch das Brandenburger Land. "Deutsche Soldaten! Kämpfen ist sinnlos", dröhnt eine junge deutsche Stimme. "Ergebt euch, rettet euer Leben...!". Der, der da ruft, ist Gregor Hecker (Jaecki Schwarz). In der Uniform eines russischen Leutnants der Roten Armee kommt der 19-Jährige in seine Heimat zurück, aus der er vor 13 Jahren mit seinen Eltern emigrieren musste. Mit seinem kleinen Agitationstrupp ist er auf dem Weg von der Oder über Bernau, Sachsenhausen, Schloss Sanssouci nach Berlin. Der Frieden ist greifbar nahe, aber der Krieg noch nicht beendet - unsinnige letzte Gefechte, Chaos, Angst. Seine Ankunft in der alten Heimat ist schwer. Gregor möchte verstehen, vermitteln und steht doch zwischen den Fronten. Zwiespältig sind seine ersten Begegnungen mit den Deutschen. Er trifft einfache Leute, Mitläufer, Rückversicherer, Überläufer, eingefleischte Faschisten, Antifaschisten. Nur allmählich begreift Gregor, dass es "die Deutschen" ebenso wenig gibt wie "die Russen". Als sein Freund Sascha (Alexej Ejboshenko) beim letzten Kampfeinsatz ums Leben kommt, steht für Gregor fest, dass er hier bleiben und am Aufbau eines neuen Deutschland mitwirken wird. Die Idee zu diesem Film kam Konrad Wolf nach dem berüchtigten 11. Plenum im Dezember 1965, das u.a. alle Kunst- und Kulturschaffenden der DDR zu einer stets positiven gesellschaftlichen Aussage ihrer Werke zwang. Er überlegte, wie man dennoch mit Anstand einen Film machen könne und griff auf seine Tagebuchaufzeichnungen aus den letzten Kriegstagen zurück. Konrad Wolf (1925-1982) emigrierte 1933 mit seinen Eltern und Geschwistern nach Moskau.

    Regie:
    Konrad Wolf
    Schauspieler:
    Jaecki Schwarz (Gregor Hecker), Vasiliy Livanov (Wadim), Alexej Ejboshenko (Sascha Ziganjuk), Galina Polskich (Sowjetische Soldatin), Jenny Gröllmann (Deutsches Mädchen), Dieter Mann (Willi Lommer), Aleksey Eybozhenko (Sascha), Galina Polskikh (Sowjetisches Mädchen), Rolf Hoppe (Etappenmajor), Wolfgang Greese (Landschaftsgestalter), Anatoliy Solovyov (Starschinka), Michail Glusski (General), Kalmursa Rachmanow (Dsingis), Johannes Wieke (Oberst Lewerenz)

    Sendungsinfos

    OT
    Originaltitel:
    Ich war neunzehn
    Folgesendung: 00:50 / MDR

    Zug ins Leben - Die Befreiung der SS-Geiseln

    45 Minuten
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