Glatzeder wird häufig als "der Belmondo des Ostens" bezeichnet und gibt sich in der Dokumentation so, wie er ist: provokant, witzig, empfindsam. Er setzte schon mit seiner ersten Filmrolle in "Zeit der Störche" 1971 ein Achtungszeichen. Am 26. April 2025 feiert Winfried Glatzeder seinen 80. Geburtstag. Glatzeder gibt sich in der Dokumentation so, wie er ist: provokant, witzig, empfindsam.
So und doch ganz anders beschreiben ihn auch Angelica Domröse, die Schauspielkolleginnen und -kollegen Brigitte Grothum, Gabriele Gysi, Deborah Kaufmann, Herbert Köfer und Achim Wolff, Entdeckerin und Drehbuchautorin Regine Kühn, sowie Sohn Robert Glatzeder, der insbesondere Winfrieds Vaterqualitäten kritisch betrachtet. Der Protagonist selbst lotet mit seinen Statements und Aktionen permanent Grenzen aus, will verstören und doch Verständnis wecken für Tabu-Themen wie Krankheit, Tod und Sterbekultur. Die MDR-Kamera begleitet ihn z.B. bei einer Sargprobe, bei der Suche nach einer Grabstätte und in anderen, nicht alltäglichen Lebenssituationen. Kaleidoskopartig gelingt so die Betrachtung einer vielschichtigen Persönlichkeit, die niemals langweilen will.
Glatzeder wird häufig als "der Belmondo des Ostens" bezeichnet, doch anders als das französische Original Jean-Paul setzt Winfried gleich mit seiner ersten Filmrolle in "Zeit der Störche" ein Achtungszeichen. Auch der zweite DEFA-Einsatz in "Der Mann, der nach der Oma kam" wird mit 2,7 Mio. Kinobesuchern im Premierenjahr ein Erfolg. Und spätestens seit dem Kultfilm "Die Legende von Paul und Paula" muss Glatzeder sein schauspielerisches Können nicht mehr beweisen.
Nach weiteren Höhepunkten an der Berliner Volksbühne und vor der Kamera - z.B. im Film "Till Eulenspiegel" - verändert sich Ende der 70er Jahre die Theater- und Filmlandschaft der DDR drastisch. Glatzeder beschließt, mit seiner Familie in den Westen zu gehen.