E nachtlang Füürland

Tragikomödie / CH 1982
TV DIGITAL Blick ins Heft
Mo, 21.10.
00:05 - 01:40
4 out of 4 based on 1 reviews

Beschreibung

Das Leben des Radiomoderators Max Gfeller (Max Rüdlinger) verläuft grade ziemlich holprig. Der Job beim Schweizer Radio hat seinen Reiz verloren und seine letzte Beziehung ist auch gerade den Bach ab. Vor dem Bundeshaus, wo er Material für einen Radiobeitrag abholen muss, protestiert die 80er-Jugend. Dem 68er-Nörgler ist die neue Bewegung suspekt. Doch dann trifft er auf Chrige (Christine Lauterburg), mit der er eine Nacht lang durch Bern zieh und dabei unentwegt von einem radikalen Aufbruch zu neuen Ufern phantasiert. Mit E nachtlang Füürland fingen die beiden 68er Clemens Klopfenstein und Remo Legnazzi jene aufgeheizte Stimmung ein, die von einer bewegten Jugend zu Beginn der 1980er-Jahre auch in Bern geprägt wurde. Dabei haben sie mit dem von Max Rüdlinger gespielten Radiomoderatoren eine Figur geschaffen, die wie sie, zwar Sympathien für die aufbegehrenden Jugendlichen haben, mit den Enttäuschungen aus der Zeit seines eigenen Ausbruchversuches aber zu wissen glaubt, dass sich nach dem Bewegungsmoment zwangsläufig Ernüchterung einstellen wird. So sieht er lauter Figuren, die zwar etwas zu sagen haben, aber nicht wissen, was genau das ist. Was die beiden Regisseure mit Max schaffen, ist eine trotz seiner Verdrehtheit liebenswerte Figur, die gerade deshalb so lebendig scheint, weil sie sich jeder Eindeutigkeit entzieht. So leidet er unter der Liebe, das aber durchaus mit Würde. Er ist komplett orientierungslos in Bezug auf sein eigenes Leben, aber klar, wenn es um die Gesellschaftsanalyse geht. Manchmal ist er zackig und reizbar, dann wieder naiv und bescheiden. Bei seinem Trip durch das winterliche Bern mit seinen überfüllten Kneipen und nasskalten Strassen jongliert er mit dem, was ihm gerade ins Blickfeld kommt. Und genauso kopflos wie der Protagonist herumirrt, haben Klopfenstein und Legnazzi ihren Film konstruiert. Wie in einem Dokumentarfilm folgt die von Klopfenstein geführte Kamera einer Person auf dem Fuss; mal verwackelt und unscharf, zu nah, dann wieder - ohne sie zu finden - die angemessene Distanz suchend. Zur Ruhe kommt der Film erst, nachdem die Nacht dem Morgen weicht und das Ganze in einen Kinomoment mündet, der aus nichts anderem besteht als aus dem lächerlichen Anblick eines Mannes, der alt wird.

Schauspieler

Max Gfeller
Max Rüdlinger
Chrige
Christine Lauterburg
Adelheid Beyeler
Marlene Egli
Maria Wiesmann
Nicholas Campbell
Max Gugger
Marco Morelli
John Schmocker

Crew

Regie
Remo Legnazzi
Regie
Clemens Klopfenstein
Drehbuch
Remo Legnazzi
Drehbuch
Clemens Klopfenstein
Kamera
Remo Legnazzi
Kamera
Clemens Klopfenstein
Schnitt
Remo Legnazzi
Schnitt
Clemens Klopfenstein
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