Jacques Demy (1931-1990) wollte als junger Mann malen, Musik machen, Filme drehen. Nach ein paar Kurzfilmen war "Lola, das Mädchen aus dem Hafen" (1961) mit Anouk Aimée in der Hauptrolle sein erster Langfilm, gefolgt von "Die sieben Todsünden" (1962) und "Die blonde Sünderin" (1963) mit Jeanne Moreau. Der Durchbruch gelang ihm jedoch mit dem Film, der seine Sehnsucht nach Farbe, Musik und Filmkunst virtuos vereinte: das Musical "Die Regenschirme von Cherbourg" (1964) mit Musik von Michel Legrand. Das Werk gewann die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes und machte Catherine Deneuve zum Star. Demy gelang es in diesem Film, Farbe, Musik, Ausstattung und den Schauspielern einen gleichwertigen Platz einzuräumen. Ein weiterer wichtiger Film wurde "Die Mädchen von Rochefort" (1967), ebenfalls ein Musical, das Catherine Deneuve und ihre Schwester Françoise Dorléac in den Hauptrollen zeigt. Die Hommage an amerikanische Musicals begeisterte mit Gastauftritten von Gene Kelly und George Chakiris. Jacques Demy schuf eine neue europäische Form des Filmmusicals, das sich durch seine poetische und träumerische Kraft auszeichnet, die er sich seit seiner Kindheit hatte bewahren können. Insgesamt drehte er nur 13 Spielfilme. Doch trotz dieser recht überschaubaren und von längeren Pausen unterbrochenen Filmografie zeichnet sich Demys Werk durch eine große innere Geschlossenheit aus. So thematisiert er immer wieder das Verhältnis von Traum und Wirklichkeit, das Leben am Rande der Gesellschaft, enttäuschte Hoffnungen, unerfüllte Liebe und Resignation. In den 1970er Jahren fast vergessen, gelang Demy 1982 mit dem hocherotischen Film "Ein Zimmer in der Stadt" ein preisgekröntes Comeback. Sein letztes großes Werk war 1988 "Three Seats for the 26th" über das Leben von Edith Piaf, Simone Signoret, Marylin Monroe und Yves Montand. Das Porträt basiert auf eindrucksvollen Interviewszenen, Filmausschnitten und zum Teil unveröffentlichtem Material aus den Familienarchiven. Jacques Demy starb am 27. Oktober 1990 in Paris.
Regie |
Florence Platarets
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Musik |
Matteo Locasciulli
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