Neue TV-Doku über die ewige Königin

„Die Queen“: ARD-Doku zum Thronjubiläum zeigt ihre Ups & Downs

30.05.2022 um 14:15 Uhr

Queen Elizabeth II. ist seit 70 Jahren in Amt und Würden. Zum Thronjubiläum erzählt eine spannende ARD-Doku aus dem Leben 96-jährigen Königin von England.

Was für ein Jubiläum! Seit 70  Jahren ist Elizabeth II. Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland sowie 14  weiterer Staaten. Im Alter von gerade einmal 25 Jahren bestieg sie nach dem Tod ihres Vaters George VI. am 6. Februar 1952 den Thron. Ihre Krönung in der Westminster Abbey fand wegen der Trauerzeit und der ausufernden Vorbereitungen für die Zeremonie erst im Juni 1953 statt. Gefeiert wird das Platin-Jubiläum der heute 96-Jährigen Anfang Juni vor allem in London.

Aus diesem Anlass blickt die neue ARD-Doku „Die Queen: Schicksalsjahre einer Königin“ (Mo, 20.15 Uhr im Ersten) auf die wichtigsten Momente im Leben der Monarchin und erklärt mithilfe von brillantem Archivmaterial, vor welchen Herausforderungen sie immer wieder stand. Das Erste zeigt am 30. Mai eine 120-minütige Fassung, eine 30 Minuten längere Version steht vor[1]ab in der Mediathek zum Abruf bereit. Historiker und Journalisten ordnen darin die Ereignisse ein und liefern verblüffende Einsichten in das Innenleben des Königshauses.

Auch die ARD-Journalistin Hanni Hüsch kommt zu Wort. Sie arbeitete von 1994 bis 1998 als Korrespondentin in London und leitete dort außerdem zwischen 2015 und Ende 2018 das ARD-Studio. Mitgefühl und Solidarität „Zu den größten Leistungen der Queen gehört, dass sie ihr vielfältiges Königreich auch in schwierigsten Zeiten zusammengehalten hat“, so Hüsch.

„Sie hat ihr Amt zwar nicht fehlerfrei, aber immer mit Würde und ohne Skandale ausgefüllt. Dafür wird ihr von den Briten heute Hochachtung, sogar Hingabe und Liebe entgegengebracht. Ich glaube nicht, dass es noch einmal so eine enge Bindung zwischen dem Volk und dem Königshaus geben wird wie unter Elizabeth II.“ Politische Macht besitzt die Queen nicht, ihre Rolle ist rein repräsentativ. „Sie setzt keine offensichtlichen gesellschaftlichen Impulse und äußert sich nie zu politischen Themen“, sagt Hanni Hüsch. „Aber sie hat ein Gespür dafür, wann sie ein Zeichen setzen muss.

Als zum Beispiel in London in einer armen Gegend ein Hochhaus abbrannte, fuhr die Queen dorthin, zeigte allein durch ihre Anwesenheit Mitgefühl und Solidarität. Es sind solche Auftritte, für die man sie schätzt.“

Einzig beim Tod von Lady Diana im Jahr 1997 verließ sie ihr Gespür. Die Queen äußerte sich tagelang nicht, blieb in Schottland, anstatt in London zu trauern. Viele Menschen waren empört, erst mit einer halbwegs emotionalen TV-Ansprache glättete sie die Wogen. „Damals schien sie von den ganz normalen Menschen vollkommen entfremdet zu sein“, meint Hüsch. „Die Monarchie erlitt durch ihr als kühl empfundenes Agieren einen Akzeptanzverlust.

Es gehört zu ihren Stärken, dass sie daraus gelernt hat. Ihr wurde klar, dass sie als Königin geheimnisvoll und etwas Besonderes sein muss, dabei aber nicht distanziert und abgehoben wirken darf. Diese Balance scheint ihr gelungen zu sein. Sie ist ein wichtiger Grund für ihre Beliebtheit.“

„Die Queen: Schicksalsjahre einer Königin“: Mo, 30. Mai, 20.15 Uhr im Ersten und in der ARD-Mediathek

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