Vorsicht beim Onlinekauf!

Schockierender Test: Shopping-App TEMU verkauft gefährliches Spielzeug

22.02.2024 um 15:30 Uhr

In den letzten zwei Jahren ist die Shopping-App TEMU in Deutschland und ganz Europa immer beliebter geworden. Die Preise sind supergünstig, das Angebot ist riesig. Vor allem in den sozialen Medien fährt TEMU eine aufwendige Werbekampagne. Doch mit dem wachsenden Interesse rücken auch die Sicherheitsstandards der über die Plattform verkauften Produkte in den Fokus von Verbraucherschützern. Eine neue Studie der Dachverbands der europäischen Spielzeugindustrie - Toy Industries of Europe (TIE) - liefert erschreckende Ergebnisse in Bezug auf das Kinderspielzeug, das bei TEMU verkauft wird.

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Der Testkauf umfasste 19 Spielzeuge, die gezielt ausgewählt wurden, um ein breites Spektrum des auf der Plattform angebotenen Sortiments abzudecken. Ziel war es herauszufinden, ob die Produkte den strengen EU-Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Besorgniserregende Testergebnisse

Die Ergebnisse waren alarmierend: 95 % der gekauften Spielzeuge entsprachen nicht den EU-Sicherheitsvorschriften. So wies beispielsweise eine Rassel für Babys mehrere Sicherheitsrisiken auf, darunter scharfe Kanten an den Metallglöckchen, die zu Schnittverletzungen führen können, und Kleinteile, die eine Erstickungsgefahr darstellen. Darüber hinaus war der Borgehalt in einem Slime-Kit 11-mal höher als der gesetzlich zulässige Grenzwert für Spielzeug.

Hier findest du alle getesteten Spielzeuge mit den Testergebnissen

Dies wirft ernste Fragen bezüglich der Verantwortung von Online-Plattformen wie TEMU auf, auf denen Drittanbieter außerhalb der EU tätig sind. Da diese Anbieter nicht denselben Vorschriften unterliegen wie Unternehmen mit Sitz in der EU, entziehen sie sich häufig der Verantwortung für die Sicherheit der verkauften Produkte.

"Die EU hat die weltweit strengsten Vorschriften für die Sicherheit von Spielzeug, und dennoch erlauben Online-Plattformen weiterhin den Verkauf von Spielzeug von Verkäufern aus Drittländern, die Kinder gefährden. Der elektronische Handel ist für die Wirtschaft von entscheidender Bedeutung, und die Verbraucher sollten darauf vertrauen können, dass das, was in der EU zum Verkauf angeboten wird, mit den EU-Vorschriften konform ist", fordert Catherine Van Reeth, Generaldirektorin der Toy Industries of Europe.

Was sind die Konsequenzen?

Die schockierenden Ergebnisse des Tests haben zu einer breiten Diskussion über die Notwendigkeit einer strengeren Regulierung von Online-Marktplätzen geführt. Experten und Verbraucherschutzorganisationen fordern nun eine Anpassung der EU-Gesetzgebung, um die Sicherheitslücke zu schließen. Insbesondere wird eine Überarbeitung der Spielzeugrichtlinie gefordert, um Online-Plattformen stärker in die Pflicht zu nehmen.

In der TIE-Mitteilung zum Test heißt es weiter: Als TIE TEMU über seine Feststellungen informierte, antwortete das Unternehmen, dass es Maßnahmen ergriffen habe und die Spielzeuge nicht mehr auf seiner Plattform zu finden seien. Die Reaktion des Unternehmens ist zwar ermutigend, aber die Abhilfemaßnahmen reichen nicht aus. Für jedes unsichere Spielzeug, das auf der Plattform identifiziert wurde, gibt es unzählige andere, die nicht gefunden wurden und sich in den Händen der Verbraucher in der gesamten EU befinden.

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