Grid Girls der Formel 1

Grid Girls zierten bis 2018 den Boxen-Bereich bei der Formel 1, seitdem ist offiziell Schluss mit den Schönheiten bei der Königsklasse des Motorrennsports. Die Geschichte der Race Queens – inklusive Ursprungs und Ende der Tradition – haben wir im Folgenden zusammengefasst. 

Die Grid-Girl-Tradition hat ihren Ursprung in Japan. In den 1960er-Jahren starteten japanische Teams mit dem Einsatz von Hostessen. Dort sind die Girls auch als Race Queens bekannt, die eine ehrenvolle Aufgabe zu erfüllen hatten. 

Doch was genau umfasste die Aufgaben eines Grid Girls? In erster Hinsicht galten sie als Hingucker, die allein mit ihrem Aussehen unterhalten sollten. Zusätzlich übernahmen sie hilfreiche Funktionen. Bei schlechtem Wetter oder bei besonders heißen Temperaturen begleiteten sie die Rennfahrer mit einem Schirm zu ihren Wagen. Sie präsentierten Startnummern und überreichten Preise bei der Siegerehrung. Damit den Zuschauern vor, während und nach dem Rennen nicht langweilig wird, sorgten sie durch animierende Aktivitäten für gute Stimmung. 

Bei der Formel 1 traf man sie also überwiegend am Fahrbahnrand oder in den Boxen an. Es kommt also nicht nur auf das Aussehen an: Grid Girls sollten zudem über ein gesundes Selbstbewusstsein und eine positive Ausstrahlung verfügen. 

Bei fast allen Grand Prix traten die Frauen häufig im Einheitslook auf. Ausnahmen machten dabei jedoch muslimische Länder, in denen Frauen kulturbedingt weniger freizügig auftraten. Zudem griffen die Kostüme nationale Symbole auf: Von Flaggen bis zur traditionellen Kopfbedeckung war alles dabei. 

Eins der bekanntesten Grid Girls ist sicherlich Katie Price. 1999 promotete sie das Formel-1-Team Jordan Grand Prix und handelte sich damit prompt den Spitznamen "Jordan" ein. Mittlerweile ist die nun 42-Jährige nicht nur Fotomodell und Sängerin, sondern auch Unternehmerin. 

2018: Formel 1 verbietet Grid Girls

Im Laufe der Jahre gerieten die Grid Girls jedoch immer mehr in Verruf. Der Formel 1 wurde vorgeworfen, sie würde die Frauen als Objekte darstellen. Hinzukam die MeToo-Debatte, die die Diskussion noch mal neu entfachte. Letztendlich gab die Formel 1 2018 dann das Ende der Grid Girls bekannt, da diese nicht mehr den Werten unserer modernen Gesellschaft entsprechen. Viele Fans sind darüber bis heute enttäuscht. Was bleibt, sind die Erinnerung an die Frauen, die Rennen mit ihrem Aussehen und ihrer charmanten Art ergänzt haben.