Jedes Jahr wird im deutschen Fußball, ob in der Bundesliga oder in der Regionalliga, um Auf- und Abstieg gebangt. Wie genau das Fußball-Ligasystem funktioniert und wie die verschiedenen Ligen miteinander verzahnt sind, verrät euch folgender Artikel.
Während in England die Profiligen schon 1888 eingeführt wurden, wurde die Bundesliga Deutschland erst 1963 gegründet. Voraussetzung für eine Zulassung in die höchste Spielklasse waren sportliche, wirtschaftliche und technische Voraussetzungen, wie beispielsweise eine Stadionkapazität von mindestens 30.000 Teilnehmern.
Zu den zugelassenen Bewerbern der 1. Bundesliga zählten sich bekannte Größen, unter anderem Borussia Dortmund, der 1. FC Köln oder Eintracht Frankfurt. Aber auch mittlerweile eher unbekanntere Mannschaften wie Preußen Münster gehörten damals zu den Top-Mannschaften. Fun Fact: Der TSV 1860 München erhielt den Vorzug gegenüber Bayern München. Somit gehörten die Rothosen nicht zum Anfangsrepertoire der Bundesliga.
Die Spitze des deutschen Fußball-Ligasystems ist die 1. Bundesliga. Hier bilden 18 Profimannschaften die höchste Spielklasse im deutschen Fußball und spielen innerhalb von 34 Spieltagen um den Titel des deutschen Fußballmeisters. Die zwei Letztplatzierten steigen direkt in die 2. Bundesliga ab, während der Tabellensechzehnte im sogenannten Relegationsspiel gegen den Tabellendritten aus der 2. Bundesliga antreten muss. Der Sieger des Duells in Form von zwei Spielen, heim und auswärts, steigt auf beziehungsweise bleibt in der 1. Bundesliga, während der Verlierer in der 2. Bundesliga verweilt oder absteigt.
Die 2. Bundesliga setzt sich innerhalb des Fußball-Ligasystems ebenfalls aus 18 Profimannschaften zusammen. Der Erst- und Zweitplatzierte steigen direkt in die 1. Bundesliga auf. Die zwei Letztplatzierten steigen direkt in die 3. Liga ab, während der Drittletzte wieder gegen den Drittbesten der 3. Liga in Form von zwei Relegationsspielen antreten darf, um über Auf- beziehungsweise Abstieg zu entscheiden.
An der 3. Liga nehmen wiederum 20 Profimannschaften teil. Das Procedere hinsichtlich Auf- und Abstieg verläuft wie in der 1. und 2. Bundesliga, wobei seit der Saison 2018/19 die vier Letztplatzierten in die jeweiligen Regionalligen des Fußball-Ligasystems absteigen.
Nach den drei größten Ligen folgen im deutschen Fußball-Ligasystem die Regionalligen, welche die höchste Amateurspielklasse bilden. Darin wird der Spielbetrieb nicht einheitlich bundesweit organisiert, sondern innerhalb der fünf regionalen und selbstständig agierenden Ligen. Das regionale Fußball-Ligasystem setzt sich dabei aus den jeweiligen Regionalligen Bayern, Nord, Nordost, West und Südwest zusammen. Das Aufstiegsprocedere ist dabei allerdings komplizierter: Der Meister der Regionalliga Südwest steigt immer auf, während zwei Meister der vier anderen Ligen aufsteigen. Diese Möglichkeit wird jede Saison zwischen den Ligen abgewechselt und festgelegt. Die Meister der zwei Ligen, die nicht direkt aufsteigen dürfen, spielen um den Aufstieg in einem Hin- und Rückspiel. Im Ergebnis steigen somit vier Mannschaften in die 3. Liga auf.
Ab der fünften Ebene im deutschen Fußball-Ligasystem gibt es kein einheitliches System mehr. Die Oberliga setzt sich aus elf jeweiligen Ligen und einer Verbandsliga zusammen. Die Verantwortung für den Spielbetrieb liegt dabei bei den zuständigen Regional- und Landesverbänden.
Zuletzt folgen im deutschen Fußball-Ligasystem an sechster Stelle die Landesliga, während sich die letzte Ebene aus Gruppenliga, Bezirksliga oder Kreisliga zusammensetzt.