Das aktuell größte Comeback feiert die Champions League selbst – aufgrund der Corona-Pandemie wurden auch die Spiele der Königsklasse Europas für mehrere Wochen eingestellt. Mitte Juni gab die UEFA schließlich bekannt, dass die noch ausstehenden Spiele im August 2020 nachgeholt werden. Doch welche Teams hatten die größten Champions-League-Comebacks aller Zeiten? Im Folgenden zeigen wir sieben sensationelle Rückkehrer.
Bis zum Jahr 2000 galt der FC Chelsea noch als durchschnittlicher Verein. Dies änderte sich jedoch im Viertelfinale der Champions-League-Saison 1999/2000 in welches der Fußballclub überraschend einzog. Im Hinspiel traten sie gegen das von Louis van Gaal trainierte Team des FC Barcelona an und verzeichneten einen sensationellen 3:1-Sieg für sich.
Im Rückspiel schlugen die Katalanen jedoch zurück. In der 82. Minute hatte der FC Barcelona bereits zwei Tore durch André Flo erzielen können. Während der FC Chelsea sieben Minuten vor Abpfiff das Spiel schon fast für sich entschieden hatte, schoss Dani García das 3:1 und führte das Spiel damit in die Verlängerung. Für die Mannschaft aus dem Vereinigten Königreich begann damit das große Bangen um den Einzug ins Halbfinale.
Leider konnte sie sich nicht mehr durchsetzen. Rivaldo und Patrick Kluivert erzielten noch zwei weitere Tore und holten somit den Sieg für den FC Barcelona. Die Enttäuschung bei Chelsea war sehr groß und der damalige Trainer Gianluca Vialli bedauerte nach dem Spiel die ängstliche Defensive seines Teams.
Der AS Monaco galt in der Champions-League-Saison 2003/04 schon als Außenseiter. Folglich ist es nur wenig verwunderlich, dass die Monegassen von den Giganten des Real Madrid im Hinspiel eine 4:2-Klatsche kassieren musste. Im ehemaligen Stadion Santiago Bernabéu der spanischen Hauptstädter erzielten die Spanier in der zweiten Hälfte des Spiels mit insgesamt vier Treffern einen vorzeigbaren Heimsieg.
Das Rückspiel galt bereits als entschieden. Nach der heftigen Niederlage der Monegassen rechnete niemand damit, dass diese noch eine Chance auf den Einzug ins Halbfinale haben. Das Spiel in Monaco begann und die Spanier erzielten schnell das erste Tor. Doch dann geschah etwas Unerwartetes: Ludovic Giuly erzielt noch kurz vor der Pause das 1:1 für Monaco.
Im weiteren Verlauf fiel es dem Team aus Madrid schwer einen Fuß auf den Boden zu bekommen und muss dann noch Folgendes hinnehmen: Der von Real Madrid geliehene Spieler Morientes erzielt das 2:1 für die Monegassen. Da ein Tor für Giuly nicht genug ist, erzielte er auch noch ein zweites und sorgte somit für das 3:1. Dieses katapultiere den AS Monaco ins Halbfinale, aus welchem sie ebenfalls als Sieger hervortraten. Leider konnten sie die Saison nicht für sich entscheiden und verloren im Finale gegen FC Porto.
Im Achtelfinale der Champions-League-Saison 2011/12 trafen die Neapolitaner des SSC und die Briten des FC Chelsea in zwei spannenden Partien aufeinander. Während die Italiener zuvor fast 20 Jahre lang nicht mehr in der Champions League mitgemischt hatten, brachte es der FC Chelsea bereits im Jahr zuvor ins Viertelfinale der europäischen Königsklasse.
Folglich war es mehr als verwunderlich, dass die Italiener mit 1:3 im Hinspiel einen Sieg verzeichnen konnten. Die Londoner waren deutlich geknickt und standen kurz vor dem Ausscheiden. Ein Trainerwechsel sollte jedoch stellvertretend für einen Neuanfang stehen.
Das Rückspiel fand in England stand. Das Team, welches fortan von André Villas-Boas' Nachfolger Roberto Di Matteo geführt wurde wollte sich nicht einfach so geschlagen geben und fasste sich ein Herz. Der FC Chelsea erzielte in den 90 Minuten des Spiels insgesamt drei Tore durch Didier Drogba, John Terry und Frank Lampard. Somit kam es dann zur Verlängerung, in welcher Branislav Ivanović die Engländer ins Viertelfinale schoss.
Das Achtelfinale der europäischen Königsklasse des Fußballs scheint prädestiniert für legendäre Champions-League-Comebacks. In der Saison 2012/13 stehen sich u. a. der FC Barcelona und der AC Mailand gegenüber und lieferten sich zwei unvergessliche Partien.
Im Hinspiel sicherte sich der AC Mailand mit einem 2:0 den Sieg gegen die Katalanen. Obwohl man sich nicht über den Ballbesitz des FC Barcelona beklagen kann, erzielten sie kein einziges Tor und standen somit kurz vor dem Ausscheiden. Kevin-Prince Boateng erzielte sogar ein sehr sehenswertes Tor für die Italiener.
Eine Niederlage mit zwei Gegentoren im Hinspiel stellte eine äußerst schlechte Voraussetzung für einen Einzug ins Viertelfinale. Das hielt das Team aus Barcelona jedoch nicht davon ab, die UEFA und Fans mit einem unfassbaren Champions-League-Comeback vom Gegenteil zu beweisen.
Gleich in der ersten Halbzeit erzielte Lionel Messi zwei Tore für Barcelona. Kurz darauf folgte in der zweiten Halbzeit das 3:0 durch David Villa. Später holte Barcelona dann den finalen Sieg mit dem 4:0 durch Jordi Alba. Das Einzige, was die Mailänder in diesem Spiel trafen, war der Pfosten.
Saison 2013/14: Erneut ein Achtelfinale das es in sich hat. Dieses Mal stehen sich der seinerzeit von David Moyes trainierte Verein Manchester United und die Griechen des Olympiakos Piräus gegenüber. Diese waren zuvor seit 15 Jahren nicht mehr im Viertelfinale der Champions-League gewesen.
Das Hinspiel entschied der Olympiakos Piräus mit einem 2:0-Sieg für sich und kam somit dem Viertelfinale schon ziemlich nah. Alejandro Domínguez und Joel Campbell erzielten dabei die Tore für das griechische Team. Manchester United hatten keinen leichten Start in die Saison mit ihrem neuen Trainer Moyes. Das Rückspiel sollte entscheiden, ob der Verein das Ruder noch mal rum reißen kann.
Im Rückspiel verhalf der Niederländer Robin van Persie dem Team aus dem Vereinigten Königreich zum Einzug ins Viertelfinale. Per Foulelfmeter erzielte van Persie das erste Tor für Manchester. Kurz vor der zweiten Pause folgte dann auch schon sein zweiter Treffer. Nach Wiederanpfiff geschah dann das Unfassbare. Van Parsie erzielt mit einem direkt verwandelten Freistoß auch das dritte Tor für die Engländer und sorgt damit für eins der legendärsten Champions-League-Comebacks der Geschichte.
Normalerweise sind vor allem die Deutschen nur Glanzleistungen von den Bayern gewohnt. Folglich setze man im Viertelfinale der Champions-League-Saison 2014/15 eindeutig auf den FC Bayern.
Fans wurden jedoch enttäuscht: Der FC Porto konnte das Hinspiel des Viertelfinales mit einem 3:1 für sich entscheiden. Gerade mal zehn Minuten nach Beginn des Spiels schoss Ricardo Quaresma bereits zwei Tore für die Portugiesen. Nach 30 Minuten erzielte Thiago Alcántara ein Gegentor für die Bayern. Später holte Jackson Martínez mit einem dritten Tor den Sieg für Porto.
Sowas konnten die Bayern natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Beim Rückspiel erzielten sie bereits 15 Minuten nach Anstoß Kopfballtore mit Thiago und Jérôme Boateng. Robert Lewandowski schoss sogar zwei Tore und sorgte mit Thomas Müller für das 5:0. Als Reaktion auf Jackson Martínez' Tor holte Xabi Alonso noch einen Treffer. Der sensationelle 6:1-Sieg der Bayern kann guten Gewissens als großes Champions-League-Comeback bezeichnet werden.
In der letzten Saison 2018/2019 ereignete sich das aktuellste Comeback der Champions-League-Geschichte. Im Halbfinale traten der FC Liverpool und der FC Barcelona gegeneinander an.
Das Hinspiel ging nicht gut für das Team von Jürgen Klopp aus. Mit einem 0:3-Sieg verpassten die Katalanen den Engländern eine ordentliche Klatsche.
Vor dem Rückspiel stand der FC Barcelona schon mit einem Bein im Finale, doch die Spanier hatten sich zu früh gefreut. Gleich zwei Spieler erzielen zwei Tore. Divock Origi und Georginio Wijnaldum brachten beide zweimal das Runde ins Eckige und verhalfen Klopps Team somit zum Einzug ins Finale der Champions-League.