Zu Gast in der neuen Folge von ALL YOU CAN STREAM ist Oliver Kalkofe. Der Comedian spricht über seine neue Show „Faking Bad“, über Blackfacing-Vorwürfe und darüber, wie weit Humor gehen darf.
Er kennt sich mit gutem Fernsehen aus – aber auch mit schlechten. Vor 25 Jahren fing Oliver Kalkofe an, mit „Kalkofes Mattscheibe“ die Abgründe der deutschen TV-Landschaft ins Visier zu nehmen. Jetzt ist Kalkofes neue Show gestartet: In „Faking Bad“ (ab jetzt in der ARD-Mediathek) kämpfen Comedians wie Torsten Sträter oder Michael Mittermeier um den Sieg. Sie müssen sich möglichst originelle Antworten auf bizarre Fragen ausdenken und ihre Gegenspieler so hinters Licht führen.
„Ich bin kein guter Lügner“, sagt Kalkofe im Gespräch mit ALL YOU CAN STREAM. „Aber hier geht es ja darum, spielerisch zu lügen.“ Offiziell ist der 58-Jährige ausschließlich Moderator der ARD-Spieleshow. Allerdings hat er es nicht geschafft, sich völlig neutral zu verhalten: „Ich gebe auch meine Kommentare ab und versuche bewusst, alle immer auf eine falsche Fährte zu locken, weil es mir einfach zu viel Spaß macht.“
Im Interview spricht Kalkofe auch über die aktuelle Debatte, wie weit Humor gehen darf. „Grundsätzlich ist es so: Political Correctness oder Überempfindlichkeit und zu große Angst ist wirklich der Feind der Comedy“, sagt der Humorist. „Wenn man sich jede Sache achtmal überlegt, dann funktioniert kein Witz. Witze und gerade Satire müssen wehtun.“
Auch Kalkofe selbst stand in der Vergangenheit in der Kritik. In „Kalkofes Mattscheibe“ schlüpfte er einst in die Rollen von Roberto Blanco oder auch Detlef D! Soost. Dafür färbte Kalkofe sich seine Haut dunkel. „Was hätte ich ansonsten tun müssen? Dann spiele ich den als einzigen in weiß, was total absurd wäre, oder ich mache es gar nicht, weil er eine andere Hautfarbe hat. Das finde ich erst recht rassistisch.“ Vorwürfe des sogenannten Blackfacings weist er von sich. „In der Sendung habe ich immer versucht, mich allen Personen, die ich da gespielt habe, so weit wie möglich optisch anzugleichen.“
Die gestiegene gesellschaftliche Sensibilität bewertet Oliver Kalkofe prinzipiell aber positiv. „Es hat sich vieles verändert und zwar auch vieles zum Guten“, sagt er im Podcast-Interview. „Wenn ich in meiner Vergangenheit gucke, finde ich auch ganz viele Dinge, wo ich sage, die würde ich heute nicht mehr tun, die würde ich heute nicht mehr sagen.“
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