Einer härter als der andere!...
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Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Unser Autoexperte Olaf Schilling testet den Alfa Romeo Juniro und gibt wertvolle Kauftipps.
Zwischen dem englischen Dichter William Shakespeare und der italienischen Automarke Alfa Romeo scheint es eine besondere Beziehung zu geben. Die Giulia aus „Romeo und Julia“ hat eine lange Markentradition, die nächste – dann auch elektrische – Generation ist bereits angekündigt. Und für den neuen Junior gilt, ebenfalls nach Shakespeare, das Motto: „Was ihr wollt“. Neben zwei verschiedenen Vollstromern steht eine Hybridversion zur Wahl. Welchen Motor, welche Ausstattung und optionalen Pakete man wählen sollte, klärt unsere Kaufberatung.
Der Junior ist das erste rein elektrische Modell der Traditionsmarke und somit der Alfa Romeo unter den kompakten E-SUVs. Und damit wie seine Geschwister Tonale, Stelvio und Giulia eine Herzensangelegenheit. Die Karosserieschneider aus der Modehochburg Mailand haben ihm ein schickes Blechkleid gezaubert: sportlich und unverwechselbar. Von der Front mit den schmalen LED-Lichtern und dem Alfa-typischen Grill über die kräftigen Schultern bis hin zum stylischen Heck ist der Neue eine Bereicherung auf dem automobilen Laufsteg.
Der Hybridantrieb für faire 29.500 Euro ist der Einstieg in die faszinierende Welt von Alfa Romeo. Der 1,2-Liter-DreizylinderTurbobenziner leistet 136 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 230 Newtonmetern. Der 48-Volt-Startergenerator in seinem SechsgangDoppelkupplungsgetriebe liefert 29 PS und 55 zusätzliche Newtonmeter hinzu, eine gute Unterstützung beim Anfahren oder beim langsamen Gleiten. Der Mildhybrid ist ein ruhiger, entspannter Begleiter, beschleunigt in 8,9 Sekunden bis Tempo 100 sowie auf maximal 200 km/h und verbraucht rund 15 Prozent weniger als ein herkömmlicher Benziner. Anfang 2025 soll zusätzlich eine stärkere Version mit elektrifiziertem Allradantrieb folgen.
Der Junior Elettrica startet bei 39.500 Euro. Mit 156 PS und 260 Newtonmeter maximalem Drehmoment lässt er sich ordentlich und flott bewegen. 0 bis 100 km/h schafft er in 9,0 Sekunden und erreicht maximal 150 km/h. Dank des effizienten Antriebs, des 54-kWh-Akkus und der serienmäßigen Wärmepumpe ist eine Reichweite von bis zu 410 Kilometern drin, in der Stadt sogar bis zu 592 km. Und an einem Schnelllader sind die Akkus in rund 27 Minuten von 10 Prozent auf 80 Prozent geladen.
Der kleine Stromer reicht aus – bis man den 280 kennt: Waschechte Alfisti wählen ab Ende 2024 den Elettrica 280. Er hat ein cuore sportivo, ein sportliches Herz. Das schlägt zwar elektrisch, durch 280 PS und 345 Newtonmeter Drehmoment lässt der E-Motor 1590 Kilogramm Auto als echtes Leichtgewicht erscheinen, und die Fahrwerte sind wirklich standesgemäß: 5,9 Sekunden vergehen bis zur 100-km/h-Marke, maximal sind 200 km/h drin. Da es ihn nur mit der Topausstattung gibt, liegt der Preis bei 48.500 Euro. Dennoch ist er unser Favorit und die Kaufempfehlung.
Es gibt wenige kleine E-SUVs, die so viel Fahrspaß bieten (siehe auch Kasten). Der Junior bietet bequeme Sitze und ordentliche Platzverhältnisse. Junge Familien etwa können mit ihm problemlos in den Urlaub fahren, zumal der Kofferraum durch die umklappbaren Rücksitzlehnen und den in drei Höhen einstellbaren Laderaumboden (ab Speciale oder mit Premium-Paket) sehr variabel ist und ein Volumen zwischen 415 und 1280 Liter bietet. Die E-Versionen fassen mit 400 bis 1265 Liter zwar etwas weniger, dürfen dafür etwas mehr zuladen (495 statt 485 kg). Zusätzlich gibt es unter der Fronthaube ein Fach für das Ladekabel.
Die Ausstattung fällt bereits beim Basismodell umfangreich aus. Standard ist unter anderem das moderne und übersichtliche Cockpit in Kombination mit dem 10,1-ZollInfotainmentbildschirm. Letzterer ist schön Richtung Fahrer orientiert und lässt sich per Sprache oder Touch steuern. Außerdem gibt es für wichtige Funktionen herkömmliche Schalter. Ein Clou: Künstliche Intelligenz ist serienmäßig an Bord. ChatGPT beantwortet zum Beispiel Fragen zum Weg oder zum Wetter. Empfehlung ist die noch für längere Zeit verfügbare Einführungsedition Speciale. Für 2000 Euro Aufpreis bietet sie interessante Extras im Wert von mehr als 5000 Euro – unter anderem eine Massagefunktion im Fahrersitz. Alles in allem hat der neue Junior das Zeug dazu, die guten Verkaufszahlen von Alfa Romeo weiter zu steigern.
Der Alfa Romeo Junior Elettrica 280 Veloce ist ein Ausnahmetalent, von der exzellenten Performance konnten wir uns auf der Rennstrecke überzeugen. Nur sehr wenige kleine E-SUV vermitteln so viel Freude am Fahren. Kein Wunder, schließlich arbeitete an ihm dasselbe Ingenieursteam, das unter anderem auch die aktuellen Quadrifoglio-Versionen von Giulia und Stelvio sowie den Supersportwagen 33 Stradale entwickelt hat. Die Veloce-Zutaten sprechen ebenfalls für sich: Fahrwerkstieferlegung um 25 Millimeter, 20-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Sportbereifung, perfekte Gewichtsverteilung von 50:50, direkt übersetzte Lenkung sowie Sportbremsanlage. Außerdem reduzieren verstärkte Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse die Seitenneigung der Karosserie, und das TorsenDifferenzial optimiert die Bodenhaftung der Reifen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wird das überschüssige Drehmoment an das Rad weitergeleitet, das ausreichend Grip hat. Somit freut sich das Auto auf jede Kurve.
Die Fahrdynamikregelung Alfa D.N.A. haben alle drei Versionen des Junior. Zum 280 passt der Modus „Dynamic“ perfekt, da dadurch das Ansprechverhalten von Lenkung und Gaspedal für ein Höchstmaß an Leistung und Fahrvergnügen sorgt. Der Modus „Natural“ ist für den Alltag abgestimmt und „Advanced Efficiency“ – klar – für eine optimale Effizienz.
IBRIDA (100 KW / 136 PS)
ELETTRICA (115 KW / 156 PS)
ELETTRICA 280 (207 KW / 280 PS)
AUSSTATTUNGEN
Die Basisausstattung wählen 15 Prozent der Käufer. Der Großteil (75 %) dürfte sich für die Einführungsedition Speciale entscheiden – unsere Empfehlung. Veloce ist dem 280 vorbehalten. Durch die Pakete Technologie (65 %), Premium (10 %) und Sport (15 %) lässt sich weiter aufwerten.