Viele E-Premieren in 2025

Die neuen E-Autos: Preiswert unter Strom fahren

11.11.2024 um 11:49 Uhr

Der Mobilitätswandel lahmt. Rabatte und neue preiswerte Modelle sollen ihn anschieben. TV DIGITAL Autoexperte Olaf Schilling stellt sie vor.

Die Autoindustrie steckt tief in der Krise – insbesondere in Deutschland. Werksschließungen und Personalabbau drohen. Hauptgrund ist der sehr schleppende Transformationsprozess in Richtung E-Mobilität. Strom ist ganz einfach zu teuer, die Ladeinfrastruktur nicht flächendeckend und attraktiv genug und die Auswahl an bezahlbaren E-Autos weiterhin zu gering. Noch dazu führen seit dem überhasteten Ende der attraktiven staatlichen Kaufprämie Rezession und viele Unsicherheiten zu einer Kaufzurückhaltung der Verbraucher.

Das dürfte sich 2025 gründlich ändern. Dann nämlich sind die Autohersteller gezwungen, die Elektromobilität anzukurbeln. Günstige Einstiegspreise, Rabatte, Aktionen oder auch sehr attraktive Leasingraten sollen mehr E-Lan entfachen. Ein erster Vorgeschmack ist die dauerhafte Preissenkung von VW beim ID.3 um 3570 Euro auf 33.330 Euro. Zusätzlich gewährt VW bis Jahresende einen E-Mobilitätsbonus in einer Höhe von ebenfalls 3570 Euro. Somit liegt der Basispreis des kompakten Stromers mit nur noch 29.760 Euro unter der kaufpsychologisch enorm wichtigen Schwelle von 30.000 Euro. Attraktiv auch das Angebot für den GWM Ora 03: Dank einer Kaufprämie in Höhe von 12.000 Euro kostet er derzeit nur 26.990 Euro. Weitere Hersteller dürften bald diesen Beispielen folgen.

Denn das aktuelle Motto lautet: Lieber den Kunden mit Preisvorteilen erfreuen, als Unsummen an die EU zahlen. Aus Brüssel nämlich drohen drakonische Strafen. Schließlich sollen ab Januar 2025 die durchschnittlichen CO2-Emissionen pro verkauftem Neuwagen auf unter 93,6 Gramm pro Kilometer sinken. Bisher sind 116 Gramm zulässig, der tatsächliche Schnitt lag Ende September bei 117,9 Gramm. Die neuen, strengen Flottenziele sind nur mit mehr verkauften E-Autos zu erreichen.

In diesem Zusammenhang haben Experten ausgerechnet, dass auf vier zugelassene Benziner und Diesel mit im Schnitt 120 Gramm CO2 mindestens ein Stromer kommen müsste, um auf 93,6 Gramm pro Kilometer zu kommen. Auch für Laien zu errechnen: Bei einem Strafmaß von 95 Euro pro Gramm und Fahrzeug können durch Überschreiten der Grenzwerte schnell einige Hundert Millionen oder gar Milliarden Euro fällig werden – die Konzerne stehen unter Zugzwang.

Noch versuchen Teile von Politik und Autoindustrie an den strengen Regeln ab 2025 zu rütteln. Alternativ steht die Wiederbelebung der Umweltprämie zur Diskussion oder eine deutliche Reduzierung des Strompreises. Ziel muss es in jedem Fall sein, die E-Käufe anzukurbeln, zumal ein großer Hebel für mehr Klimaschutz auch der wachsende Fahrzeugbestand mit eher veralteter Technik und somit hoher Schadstoffemission ist – zwischen 2019 und 2024 stieg in Deutschland das durchschnittliche Fahrzeugalter von 9,5 auf 10,3 Jahre.

2025 dürfte also im Zeichen der Elektromobilität stehen – vor allem für Käufer. Denn neben den bereits erwähnten tollen Angeboten sollen zusätzlich zu Dacia Spring (ab 16.900 Euro) und Citroën ë-C3 (ab 23.300 Euro) endlich weitere preiswerte Stromer zu den Händlern rollen – für Preise um rund 25.000 Euro, teils auch deutlich darunter. So folgt zum Beispiel die Basisversion vom Citroën ë-C3 für unter 20.000 Euro. Bereits gegen Ende 2024 starten weitere interessante Stromer. Fiats Grande Panda soll sich wie sein Schwestermodell ë-C3 ebenfalls deutlich unter 25.000 Euro positionieren, ebenso der Hyundai Inster.

Der Renault 5 kann zum Start erst einmal nur ab 32.000 Euro bestellt werden. Eine Version unter 25.000 folgt dann aber Anfang 2025. Deutlich günstiger bietet Leapmotor seinen E-Mini T03 an (ab 18.900 €). Der in Europa noch kaum bekannte chinesische Hersteller setzt außerhalb seiner Heimat auf ein Joint Venture mit dem Stellantis-Konzern. Weitere Modelle unter 20.000 Euro dürften dann im Jahr 2026 folgen.

Unter 25.000 Euro stehen 2025 aber weitere E-Premieren an: VW ID.2, Škoda Epiq, Cupra Raval, Kia EV2, Renault 4, Nissan Micra oder Dongfeng Nammi Box. Und wer mehr Platz benötigt, findet unter 35.000 Euro bald ebenfalls interessante Neuheiten, etwa Kia EV3, Citroën ë-C3 Aircross, Opel Frontera, Škoda Elroq oder ein noch namenloser City-SUV von Toyota. Und letztlich ist auch das wachsende Angebot an Voll- und Plug-in-Hybriden ein Beitrag zum Mobilitätswandel. Mit den neuen Modellen sind immer weitere Strecken rein elektrisch möglich. Wer sich noch nicht mit einem reinen Stromer anfreunden kann, findet hier immerhin die umweltfreundlichere Alternative zum reinen Verbrenner.

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