Der Mobilitätswandel beschleunigt wieder

Endlich günstiger: Die neuen E-Autos

15.05.2024 um 10:25 Uhr

Vielfalt, Modelle für Einsteiger, tolle Rabatte: Unser Autorexperte Olaf Schilling stellt die neuen E-Automodelle vor.

Die Elektrifizierung des Individualverkehrs schreitet voran – egal ob mit Hybridantrieben oder Vollstromern. Und dank der Rekuperation, der Rückgewinnung von Bremsenergie, wird Mobilität energetisch immer besser und sauberer. Dennoch: Spätestens seit dem abrupten Ende der Umweltprämie und den gestiegenen Strompreisen hat sich das Interesse an rein elektrischen Autos merklich abgekühlt. Die viel diskutierte Mobilitätswende gerät spürbar ins Stocken, das erklärte Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen E-Autos bis zum Jahr 2030 rückt in weite Ferne. Die Welt dreht sich eben doch nicht so schnell, wie viele dachten, hofften oder vorschreiben wollten.

Werden E-Fuels erlaubt?

Plötzlich keimt sogar Hoffnung auf, dass das für 2035 geplante Verbrennerverbot gekippt werden könnte. Doch das ist kaum vorstellbar. Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, hatte lediglich von einer Überprüfung im Jahr 2026 gesprochen. Dieser Schritt war allerdings von Beginn an vereinbart, die Autoindustrie will Planungssicherheit. Derzeit befindet sich das EU-Parlament im Wahlkampf, und in diesem Zusammenhang sollten zumindest E-Fuels zugelassen werden. Diese synthetischen Kraftstoffe sind klimaneutral und können dabei helfen, die Bestandsflotte sauberer zu machen – also zig Millionen Fahrzeuge. Schließlich werden zur Herstellung nur Strom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft oder Erdwärme sowie Kohlendioxid (z. B. aus der Luft) benötigt.

Wichtiger Fortschritt: Reichweite und Ladeinfrastruktur wachsen

Die Vorzeichen haben sich also verändert, und zum Teil werden die Karten neu gemischt. Aber aller Anfang ist schwer, und die E-Mobilität nimmt gerade erst Fahrt auf. Auswahl, Vielfalt und Reichweite wachsen, ebenso die Ladeinfrastruktur. Zudem gibt es große Verbesserungen bei der Speicherfähigkeit und Energiedichte von Akkus, bei der Effizienz der E-Motoren oder der Power der Onboard-Charger. Das gewichtigste Argument: Wasserstoff wie auch E-Fuels brauchen noch Zeit. E-Autos aber fahren jetzt bereits effizient, und der Wirkungsgrad ist gegenüber den Verbrennern um ein Vielfaches höher.

Aufgrund der großen Entwicklungssprünge sollte man ein E-Auto (noch) am besten leasen. Dafür gibt es sehr attraktive Angebote. Langsam, aber sicher kommen mit Citroën ë-C3, Renault R5 oder Fiat Panda auch endlich erschwingliche Stromer mit Preisen um die 25.000 Euro auf den Markt, die ausreichend Platz, hohen Alltagsnutzwert und Fahrspaß bieten.

2025 haben die nächsten Preisbrecher von VW, Skoda, Cupra, Nissan, Toyota, Tesla sowie das Remake des Renault 4 und die Neuauflage des Twingo Premiere. Letztendlich arbeiten alle Volumenhersteller an günstigen E-Modellen. VW will sogar ein Auto für unter 20.000 Euro realisieren – wohl in Kooperation mit Renault-Tochter Ampere.

Preissenkungen durch Rabatt- und Leasing-Aktionen oder Zugaben

Da die Autoindustrie Milliarden in die E-Entwicklung gesteckt hat, setzt sie alles daran, dass die sich auch durchsetzen wird. Sie versuchen durch Preissenkungen, Rabatt- und Leasing-Aktionen oder Zugaben wie eine Wallbox der Marktschwäche entgegenzusteuern. Ebenso durch mehr Auswahl: 2024 debütieren unter anderem BMW i5 Touring und iX2, Audi A6 e-tron Avant und Q6 e-tron, Kia EV9, Alfa Romeo Milano, Range Rover Electric, Cupra Tavascan, DS 4 E-Tense, Ford Explorer, Maserati Folgore, Mercedes EQG, Opel Frontera, Peugeot E-3008 und E-5008, Polestar 3 und 4, Alpine A290, Fiat 600, Mini Cooper E, Countryman E und Aceman.

Weitere Neuvorstellungen in diesem Jahr: Renault Scenic E-Tech, VW ID.7 Tourer, Porsche Macan E, Volvo EX30 und EX90, Smart #3 und #4, Ioniq 7, der lange VW ID. Buzz, sowie die nächsten Generationen von Opel Corsa Electric und Mokka Electric, Ioniq 5, VW ID. 3, Cupra Born, Škoda Enyaq, Porsche Taycan sowie Dacia Spring. Nie war die Liste der Neuen so lang.

Wer dennoch nicht restlos überzeugt ist, sammelt mit Teilzeitstromern Erfahrung mit E-Mobilität. Mittlerweile knacken viele Plug-in-Hybride die 100-Kilometer-Marke, Spitzenreiter ist der GWM Wey 05 (158 km). Günstig und sparsam sind auch Hybride wie Mazda 2, Toyota Yaris oder Nissan Juke, die – vor allem in der Stadt – ebenfalls viel elektrisch unterwegs sind. In Deutschland wurden noch nie so viele Fahrprüfungen absolviert wie 2023, ein Ende der individuellen Mobilität ist also nicht in Sicht. Ein Zurück bei der Technik auch nicht.

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