Eukalyptusblätter, recycelte PET-Flaschen und mehr

Kia Niro: So dynamisch kann Nachhaltigkeit sein

22.06.2023 um 18:52 Uhr

Unser Autoexperte Olaf Schilling testet den Kia Niro und gibt Kauftipps.

Bis Ende des Jahrzehnts will der koreanische Automobilhersteller Kia zu einem der führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität werden. Ein ehrgeiziges Ziel, bei dem die zweite Generation vom Kia Niro eine wichtige Rolle spielen soll. Das Crossover ist weiterhin ausschließlich mit alternativen beziehungsweise elektrifizierten Antrieben erhältlich: als Vollhybrid, Plug-in-Hybrid oder als reines Elektroauto.

Die Preise starten derzeit bei 32.590 Euro. Dafür gibt es ein modisch verpacktes, zuverlässiges und familientaugliches Auto mit viel Platz und einer umfangreichen Ausstattung. Ebenfalls inklusive ist die einzigartige Sieben-Jahres-Garantie des Herstellers. Wir sehen uns im Folgenden die drei Motoren, die Ausstattung mit vier Linien sowie sieben Paketen genauer an und geben dazu Kauftipps.

Kia Niro überzeugt mit Nachhaltige Materialien

Die Karosserie: Der Fünftürer ist optisch sehr gelungen. Das Design zeugt vom großen Selbstbewusstsein der koreanischen Autobauer, die aerodynamische Elemente geschickt in die stylische Karosserie integriert haben. Auch die solide Verarbeitung und die verwendeten Materialien, bei denen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wurde, können überzeugen. Beispielsweise ist der Dachhimmel überwiegend aus wiederverwerteten Papierfasern gefertigt, die Sitzbezüge aus Biostoffen und Eukalyptusblättern, die Gepäckraumabdeckung zu 75 Prozent aus recycelten Fasern. Zudem bestehen viele Kunststoffe aus recycelten PET-Flaschen.

Der Niro bietet viel Platz, das Raumgefühl ist wirklich sehr gut. Die Passagiere sitzen in dem kompakten Wagen auf bequemem Gestühl und haben ausreichend Bewegungsfreiheit sowie Komfort. Selbst im Fond lassen sich die Sitzlehnen dreistufig verstellen. Die für einen SUV typische erhöhte Sitzposition ist ein weiterer Pluspunkt. Durch Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehnen (60:40) lässt sich der variable Kofferraum mühelos erweitern und fasst je nach Antriebsart zwischen 451 und 1392 Litern.

Viel Ausstattung an Bord

Die Ausstattung: Bereits der Basisumfang fällt üppig aus und bietet einige Assistenzsysteme, elektrische Helfer sowie weitere nützliche Features. Der Niro Hybrid startet bei 32.590 Euro, der Plug-in-Hybrid bei 38.590 Euro (abzgl. 1000 Euro Kundenprämie von Kia) und das Elektroauto bei 47.590 Euro (abzgl. 7177,50 Euro Umweltprämie). Beim Stromer steht nur die Linie „Inspiration“ zur Wahl. Mit der ist aber so gut wie alles an Bord – bis auf die sehr sinnvolle Wärmepumpe (1000 Euro extra).

Der Großteil der Kunden wählt die Toplinie „Spirit“ (ab 4700 Euro extra) – und zwar 58 Prozent der Käufer beim HEV und sogar 75 Prozent beim PHEV. Die Linie „Vision“ (ab 1400 Euro extra) reicht aber völlig aus. Zudem gibt es mehrere aufpreispflichtige Pakete. Vor allem das Technologie -Paket mit u. a. Head-up-Display und Parkfernbedienung ist eine Überlegung wert.

Tadelloses Fahrverhalten

Das aufgeräumte und funktionelle Cockpit mit zwei 10,25 Zoll großen Displays (Basis: acht Zoll) gibt es in der Version „Vision“ und beim EV generell. Alles kann leicht per Touch und mit Reglern bedient werden. Darüber hinaus lassen sich Smartphone und Co. ohne Probleme vernetzen sowie das System per Sprache steuern und die Fahrzeugsoftware bequem „over the air“ aktualisieren.

Die Motoren: Hybrid wie Plug -in -Hybrid vertrauen auf den 1,6 -Liter -Verbrenner mit 105 PS. Der zusätzliche E -Motor hat beim HEV 43,5 PS und beim PHEV 84,3 PS – beide in Kombination mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe. Die meisten Käufer (80 Prozent) entscheiden sich aber für den Stromer. Alles in allem stellt er auch unsere Kaufempfehlung dar.

Er ist am spritzigsten, nachhaltigsten und bietet dank der Umweltprämie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Den etwas lahmen HEV wählen acht Prozent und den PHEV zwölf Prozent. Alle Modelle haben ein ausgewogenes Fahrwerk und zeigen problemloses Fahrverhalten, sodass man sicher und komfortabel unterwegs ist.

Der Kia Niro im TV Digital Check

MOTOREN: 
NIRO 1.6 GDI HEV (104 KW/141 PS)
VERBRAUCH*: 3,4 L S • 0–100: 10,4 SEK.
VMAX: 165 KM/H • PREIS: AB 32.590 €
Wer nicht viel fährt, dem reicht der Hybrid.
Er ist am günstigsten, hat aber wenig Temperament. Da er immer wieder elektrisch fährt, hat er einen niedrigen Verbrauch.
NIRO 1.6 GDI PHEV (135 KW/183 PS)
VERBRAUCH*: 1,3 L S/10,5 KWH 
• 0–100: 9,6 SEK. 
VMAX: 168 KM/H • PREIS: AB 38.590 €
Wer mehr fährt, kauft den Plug-in-Hybrid. Er hat ordentliche Fahrwerte und schafft rein elektrisch bis zu 65 Kilometer Reichweite.
NIRO EV (150 KW/204 PS)
VERBRAUCH*: 16,2 KWH 
• 0–100: 7,8 SEK.
VMAX: 167 KM/H • PREIS: AB 47.590 €
Sportliche Fahrer nehmen den Stromer. Er tritt kräftig an, fährt flott und ist sparsam. Reichweite: bis zu 460 km (Stadt: 604 km). 

KAROSSERIEN:
Die Insassen haben viel Platz und ein gutes Raumgefühl. Die größten Unterschiede gibt es beim Kofferraum, Akkus und Antrieb benötigen Platz. 451 bis 1445 Liter beim HEV, 348 bis 1342 Liter beim PHEV, 475 bis 1392 Liter beim EV.

AUSSTATTUNGEN:
Für Hybrid und Plug-in-Hybrid bieten die Koreaner drei Linien an. Empfehlung: die mittlere Linie namens „Vision“. Beim Stromer gibt es nur die Linie „Inspiration“.

WERTUNG:
Der Kia Niro hat bei den Tests der führenden Automagazine durchweg gut gepunktet und abgeschnitten. Dabei erhielt das Crossover im Schnitt folgende Noten:

  • KAROSSERIE 15 % (Gewichtung bei Gesamtnote): 2,3
  • SICHERHEIT 15 %: 2,2
  • KOMFORT 12,5 %1: 2,2
  • ANTRIEB 15 %1: 2,0
  • HANDLING 12,5%1: 2,4
  • UMWELT 10 %1: 1,9
  • KOSTEN 20 %1: 2,5
  • GESAMTNOTE: 2,3 

SONDERMODELL:
Kia feiert 30 Jahre in Deutschland mit dem auf 1500 Einheiten limitierten Sondermodell Niro EV „Beyond 30“. Neben der umfangreichen Serienausstattung sind eine Wärmepumpe und die Pakete „DriveWise-Advanced“, 
„Technologie“ sowie „Relax“ an Bord. Beim exklusiven Styling sticht die C-Säule in Orange hervor. Preis: 52.660 Euro (abzgl. 7177,50 Euro Umweltprämie).

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