Immun! Die Geschichte des Impfens

ARD-Doku: Ist Impfen Körperverletzung oder Schutz?

08.03.2021 um 17:23 Uhr

Das Thema „Impfung“ beschäftigt Menschen nicht erst seit der Corona-Pandemie. Es gibt seit Jahrhunderten Zweifel und Streit über die Immunisierung des Menschen durch abgeschwächte Krankheitserreger. Die einen wollen der Natur vertrauen, die anderen der Wissenschaft. Die einen betrachten die Immunisierung der Gesellschaft als Fortschritt, die anderen finden, dass eine Impfung einer Körperverletzung gleichkommt. Auch die Diskussion, ob der Staat eine Impfung anordnen darf, ist nicht neu. Die ARD will dem Thema heute mit einer Dokumentation und einem Blick in die Vergangenheit näherkommen.

„Beim Impfen geht es nie nur um den Pieks, auch nie nur um Leben und Tod. Es geht um Weltbilder, die damit diskutiert werden. Wie steht das Individuum zur Allgemeinheit? Wie darf der Einzelne über den Körper entscheiden? Alles das sind Grundsatzfragen, die eine Rolle spielen und die das Impfen zu einer zentralen Frage für die Gesellschaft machen“, erklärt Historiker Malte Thiessen in der ZDF-Doku „Immun! Die Geschichte des Impfens“.

200 Jahre alte Verschwörungstheorien

Verschwörungstheorien rund ums Impfen gab es schon vor über 200 Jahren. So glaubten Katholiken beispielsweise, es würde ihnen Protestantismus eingespritzt. „Mit den ersten Impfungen gab es die Vorstellung, da würden Krankheitskörper bewusst eingespritzt, um den Volkskörper zu schwächen. Es gab auch schon im 19. Jahrhundert die Vorstellung von einer jüdischen Weltverschwörung, die mit dem Impfen die Macht übernehmen will“, so Malte Thiessen.

Ist die Dokumentation ein Werbefilm fürs Impfen?

Nein. Der Film zeigt Höhepunkte und Rückschläge in der Geschichte des Impfens von den Anfängen bis heute. In einer Mischung aus dokumentarischen Aufnahmen längst vergangener Zeiten und aktuellen Interviews werden die enormen Erfolge durch die Ausrottung tödlicher Seuchen, aber auch die Streitfragen ums Impfen aufgezeigt. Die Doku lässt darüber hinaus Menschen zu Wort kommen, denen eine Impfung einen lebenslangen körperlichen Schaden zugefügt hat. Und sie erzählt von den dunklen Kapiteln wie schrecklichen Menschenversuchen während des Zweiten Weltkriegs.

Die Dokumentation „Immun! Die Geschichte des Impfens“ läuft heute, 08.03.2021, 23.50 Uhr im ERSTEN. Sie ist außerdem noch etwa ein Jahr in der ARD-Mediathek abrufbar. 

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