"Caren Miosga", "Maischberger" und "hart aber fair" nur mit Facelift

ARD-Talkshow-Ankündigung gibt Rätsel auf: "hart aber fair" nur noch in der Mediathek?

14.09.2023 um 17:41 Uhr

Die ARD hat ihre Talkshow-Pläne für das Erste veröffentlicht. Viel Neues lässt sich nicht entdecken.

„Gleiche Themen, gleiche Gäste: ARD rechnet knallhart mit eigenen Talkshows ab“, lautete eine unsere Überschriften im August. Die Gremienvorsitzenden-Konferenz (GVK), das oberste Kontrollgremium der ARD, war damals zu dem Schluss gekommen, dass bei "Anne Will", "maischberger" und "Hart aber fair" zu häufig mit ähnlichen Gästen immer über die gleichen Themen diskutiert wird. Um für Besserung zu sorgen, wurden ARD-Chef Kai Gniffke und die Programmdirektorin Christine Strobel aufgefordert, neue Konzepte für die Talkshows im Ersten zu entwickeln. Das ist jetzt scheinbar passiert, aber das Ergebnis, das die ARD in einer Pressemitteilung verkündet hat, ist dürftig und vermittelt nur eine Botschaft: Eigentlich bleibt alles beim Alten!

"Die drei Talk-Formate unterscheiden sich im Konzept, der thematischen Ausrichtung und der Zielgruppe“, heißt es da vielsagend. Auch zu den einzelnen Formaten gibt es nur vage Andeutungen, die eigentlich nur einen Schluss zu lassen: Es ändert sich nichts, bzw. nicht viel.

"hart aber fair": Wackelt Klamroths Sendeplatz?

An der Grundidee von "hart aber fair" soll festgehalten werden und gemeinsam mit Moderator Louis Klamroth „findet eine Weiterentwicklung des Konzepts in die digitale Öffentlichkeit statt.“ Dabei war "hart aber fair" bisher die einzige Talkshow, die bereits in der digitalen Öffentlichkeit stattgefunden hat. Die Zuschauer*innen konnten sich schließlich schon immer per Twitter (jetzt X) & Co. direkt an der Sendung beteiligen.

„Gemeinsam mit dem Moderator findet eine Weiterentwicklung des Konzepts in die digitale Öffentlichkeit statt“ – was damit gemeint ist, lässt sich schwer sagen, kann aber auch so interpretiert werden: Louis Klamroth ist mit seinem Talk demnächst nur noch in den digitalen ARD-Kanälen (Mediathek, Social-Media) vertreten und verliert seinen Sendeplatz im Ersten. Klingt erstmal abwegig, aber BILD weiß:

Die Verhandlungen zwischen dem WDR, Florida TV (der möglichen neuen Produktionsfirma von „Hart aber fair“) von Joko Winterscheidt (44) und Klaas Heufer-Umlauf (39) und Klamroth sind wohl noch nicht abgeschlossen.

Caren Miosga Talk: Wie bei Will

Der Talk mit Caren Miosga soll dagegen weiter die hohe Aufmerksamkeit auf dem Sendeplatz am Sonntagabend nutzen, „um das aktuell relevanteste Thema der Woche mit verantwortlichen Politikerinnen und Politikern sowie weiteren Gästen vertiefend zu diskutieren.“ Schön, aber war das bisher bei „Anne Will“ nicht auch der Fall? Einspieler soll es jetzt erst nach der Begrüßung geben – eine wirklich bahnbrechende Neuerung.

Maischberger auch wie gewohnt:

Der wöchentliche Talk mit Sandra Maischberger soll außerdem verstetigt werden – was immer das auch heißen mag. Hierzu heißt es in der Ankündigung: „Konzeptionell setzt die Sendung auf eine Reihe von flexibel einsetzbaren Modulen wie Einzelgespräch und Duell. Bei der Einordnung des Tagesgeschehens hilft weiterhin das Panel mit journalistischer und künstlerischer Expertise.“ Klingt gut – war aber auch in der Vergangenheit der Fall.

Man darf also gespannt sein, ob Louis Klamroth seinen Sendeplatz dauerhaft behält und wie sich Caren Miosga von ihrer Vorgängerin unterscheiden will, doch grundsätzlich wird es wohl neuen Wein in alten TV-Schläuchen geben = Bekannte Gäste werden in mehr oder weniger bewährte Shows diskutieren!

 

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