Tatort-Kommissar wird zum TV-Lehrer  

Axel Prahl: Das hält er von Homeschooling und seiner Lehrerausbildung

03.05.2021 um 14:57 Uhr

Gestern noch Tatort-Kommissar, heute schon Lehrer an einer Abenschule: In der zweiten Folge von „Extraklasse 2+“ wird Axel Prahl heute wieder in die Rolle von Ralph Friesner schlüpfen. Der Schauspieler ist durch seine private Vorgeschichte gleicht doppelt qualifiziert für den Job. Auf dem roten Sofa in der NDR-Talkshow „DAS!“ verriet er, dass er sein Abitur ebenfalls auf dem zweiten Bildungsweg gemacht hat. Außerdem erklärte er, warum er seine anschließende Ausbildung zum Lehrer an der Uni „unterirdisch“ fand.

„Das war grob fahrlässig“

„Das eigentliche Rüstzeug für einen Lehrer – Unterrichtsdidaktik, Psychologie, Soziologie – da gab es, wenn überhaupt, zwei Wochenstunden“, erinnerte sich Axel Prahl, der Mathematik und Musik auf Lehramt studiert hat. „Mathematisch-wissenschaftliches Arbeiten waren sechs bis acht Stunden. Dann wurde damals vom Kultusministerium noch entschieden, dass die Lehrer, die damals im Studium waren und eigentlich nur zwei Fächer unterrichten sollten, nach Abschluss des Studiums fünf Fächer unterrichten sollten, obwohl sie davon überhaupt keine Ahnung hatten. Also das war grob fahrlässig eigentlich.“

Homeschooling für seine Zwillinge

Lange hat Axel Prahl dann auch nicht durchgehalten. Nach drei Semestern suchte er sich Nebenjobs, um schließlich - zum Glück - ins Schauspiel zu wechseln. Mit der Rolle als Lehrer in „Extraklasse 2+“ schließt sich der berufliche Kreis wieder. Privat wird Axel Prahl ebenfalls täglich mit der Schule konfrontiert. Seine Zwillinge sind 15 Jahre alt und somit auch vom Homeschooling in der Corona-Pandemie betroffen. Insgesamt sieht der die Umstände für diesen Unterricht kritisch:

„Da gibt es natürlich große Unterschiede. Es gibt Elternhäuser, die das Geld nicht haben. Die können sich nicht mal eben so ein Laptop kaufen. Wenn das so gewünscht wird, dann sollte man auch dafür sorgen, dass es wirklich passieren kann.“ Und auch die Voraussetzung für die Digitalisierung - schnelles Internet - sei nicht überall vorhanden. Axel Prahl: „In der Gemeinde, in der ich wohne, liegt schon ein Glasfaserkabel - 20 Kilometer weit weg. Aber der Weg von da zu uns rüber ins Dorf ist schon wieder schwierig. Das ist noch nicht rentabel und deswegen wird es nicht gemacht.“

In „Extraklasse 2+“ spielen diese Probleme keine Rolle. Dafür gibt es andere. Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten treffen aufeinander, was natürlich zu Konflikten führt.„Extraklasse 2+“ läuft heute, 03.05.2021, 20.15 Uhr im ZDF. In der Mediathek ist der Film schon abrufbar.

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