Neu: Starke Frauen in der Prime Time bei SAT.1

„Birgits starke Frauen“: Auch ein „Bergdoktor“-Star ist dabei

30.05.2022 um 12:38 Uhr

Neuer Sender, neue Reihe: Nach ihrer TV-Pause feiert Birgit Schrowange bei ihrem Comeback wichtige weibliche Vorbilder.

Ein Artikel von TV Digital Reporterin Dago Weychardt

Dieser heiße Käfigtanz ist was für Vollprofis. Die Frau mit den auffallend gut definierten Armmuskeln hat die Nummer drauf. Marie Schumann ist Deutschlands härteste Feuerwehrfrau. Sie klettert in Vollmontur mit Sauerstoffflasche und Helm durch ein Käfiglabyrinth. Allein die Ausrüstung bei dieser alljährlichen Atemschutzübung wiegt 25 Kilo. Probelauf für den Brandfall. Für Schumann kein Problem – aber wie schlägt sich Birgit Schrowange?

Die Moderatorin wagt sich auf den Parcours, allerdings ohne Sauerstoffflasche. „Schon die Montur ist wahnsinnig schwer“, erinnert sie sich im Gespräch mit TVDIGITAL. „Es war sehr heiß, eng, dunkel – einfach furchtbar.“ Sie bewundert Marie Schumann: „Ich habe noch nie eine körperlich so starke Frau erlebt, die ja auch Notärztin ist und ihr Fitnessprogramm durchzieht. Ich habe mich gefragt: Wann schläft sie eigentlich?“

Schrowange hatte Angebote von mehreren Sendern

Ungewöhnliche Frauen wie Marie stehen im Zentrum von Schrowanges neuer Doku-Reihe „Birgits starke Frauen“ (Mo, 30. Mai, 20.15 Uhr bei Sat.1) mit Porträtfilmen und Gesprächsrunde. Unter den Gästen: „Tafel“-Gründerin Sabine Werth, Geflügelzüchterin Inga Günther, Tanztrainerin Eva-Maria Weigert, Hobbysängerin Monica Gutte, Sängerin Mandy Capristo, und Schauspielerin Rebecca Immanuel, die in der ZDF-Erfolgsserie „Der Bergdoktor“ die Ärztin Dr. Vera Fendrich spielt.

Schrowange wirkt nach ihrer TV-Pause entspannt und voller Energie. Vor zwei Jahren verabschiedete sie sich von ihrer Sendung „Extra“ bei RTL, die sie zuvor 25 Jahre präsentiert hatte. „Nach so langer Zeit reizte es mich nicht mehr, was wohl ganz natürlich ist“, sagt sie. Es gab Angebote von einigen Sendern, aber dieses Format über inspirierende Frauen habe sie überzeugt: „Ich bin eine Frauenfrau, habe junge Kolleginnen immer unterstützt. Wir sollten nicht so stutenbissig sein. Männer bilden Seilschaften, das können wir auch!“ Die Wahlkölnerin, die ein paar Monate im Jahr auf Mallorca lebt, hat sich viel vorgenommen: „Ich will Frauen ermutigen, ihre Träume zu verwirklichen. Wir stellen unser Licht zu sehr unter den Scheffel.“

Sie selbst hat sich aus der Provinz ins Rampenlicht gearbeitet. Sauerland, Dorf, katholische Mädchenschule: „Ich bin nicht mit Selbstbewusstsein erzogen worden, sondern habe mir das hart erarbeitet.“ Sie war rebellisch, ihre starke Großmutter habe sie geprägt. „Auch ich bin als junge Frau beim WDR zuerst abgeblitzt, habe Klinken geputzt und war unglaublich penetrant.“

Das „schönste Fernsehlächeln“ kennt auch Krisen: „In meinen Anfängen beim ZDF bin ich von einem Sendeleiter belästigt worden. Er wollte was von mir, aber ich nichts von ihm. Dann hat er mir kaum noch Dienste gegeben. Ich wusste nicht, wie ich meine Miete bezahlen sollte. Ich habe oft abends zu Hause geheult und war kurz davor, alles hinzuschmeißen.“ Dann beschwerte sie sich beim Intendanten. „Danach hat es aufgehört. Ich war froh, dass ich mich gewehrt habe, und das in einer Zeit, als Frauen im Fernsehen teils sehr sexistisch behandelt wurden.“

Wer mehr über die sympathische, nahbare Fernsehfrau wissen möchte, sollte sich den Montagabend ganz reservieren. Sat.1 zeigt nach dem Auftakt der Doku-Reihe die Sendung „Ich, Birgit Schrowange!“: das sehenswerte Porträt einer echt starken Frau.

„Birgits starke Frauen“: Fünf Folgen, immer montags, 20.15 Uhr bei Sat.1

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