Kein Filmfehler aber schwache Quote

„Das Traumschiff“: Patzer in der Oster-Folge? Nein, einfach viel Lärm um nix

19.04.2022 um 14:27 Uhr

Während sich Kapitän Max Parger und Schiffsärztin Delgado in einer der ersten „Traumschiff“-Szenen am Ostersonntag unterhielten, ließ die Sonne das Meer vor einer Bergkulisse glitzern. Da wurde ein Zuschauer stutzig und setzte einen Tweet ab, der für Schlagzeilen sorgte – leider zu Unrecht.

In den ersten Minuten der neuesten „Traumschiff“-Episode wurde wie üblich gezeigt, wie die Passagiere einchecken und das Schiff noch im Hafen liegt. Währenddessen unterhält sich Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen) mit der Schiffsärztin Jessica Delgado (Collien Ulmen-Fernandes) an Deck des Schiffes. Eigentlich alles ganz normal, doch einem Zuschauer war aufgefallen, dass hinter den beiden Schauspielern an der Reling Berge und Segelboote zu sehen waren.

Der Zuschauer teilte auf Twitter ein Bild der Szene und schrieb dazu scherzhaft: "Ich wusste gar nicht, wie schön es in Bremen ist." Ein anderer kommentierte: "Vor allem die Berge." Der Tweet ging am Ostermontag viral und sorgte anschließend für Schlagzeilen: „Traumschiff"-Fans amüsieren sich über Filmfehler“ oder „ZDF-Zuschauer bemerken in neuer „Das Traumschiff“-Folge peinlichen Fehler“  hieß es beispielsweise auf verschiedenen News-Portalen.

Dem ZDF wurde also unterstellt, dass eine falsche Kulisse zu sehen war. Schließlich liegt der Heimathafen der Schiffe der Hochsee-Flotte des Bonner Reiseveranstalters Phoenix Reisen, auf der denen die Mauritius-Folge gedreht wurde, im norddeutschen Bremerhaven. Von da starten dann also auch die ZDF-Kreuzfahrten – oder etwa nicht?

Nein, nicht unbedingt und am Sonntagabend war auch in keinem Dialog die Rede davon, dass die Kreuzfahrt in Bremerhaven begann. Die Handlung ist ohnehin völlig fiktional und es nichts Ungewöhnliches daran, wenn Kreuzfahrten mit deutschen Passagieren in Südeuropa starten, auch wenn der Heimathafen in Norddeutschland liegt.

Kein Filmfehler aber eine schwache Quote

Die „Traumschiff“-Verantwortlichen gaben sich also keinerlei Mühe, den „falschen“ Heimathafen zu verschleiern - weil es dafür schlicht und einfach auch keinen Grund gab. Im Hafen waren auch Autos mit spanischen Kennzeichen zu sehen, was bei einer Produktion dieser Größe sicher nicht passieren dürfte, wenn die nicht zum Drehort passen und zu einem Filmfehler führen würden.

Zuletzt gab es immer wieder Kritik am „Traumschiff“ aufgrund der platten Drehbücher.  Die mag durchaus berechtigt sein, aber für handwerkliche Schnitzer, wie sie hier fälschlich vermutet wurden, muss sich das ZDF sicher nicht rechtfertigen.

Eher schon für die schwache Einschaltquote mit nur 5,57 Millionen Zuschauern: So wenige Fans wie am Ostersonntag hatte die ZDF-Fernsehreihe mit Silbereisen als Kapitän noch nie. Bei der letzten Folge  am Neujahrsabend waren noch 6,46 Millionen Zuschauer dabei.

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