Einer härter als der andere!...
Einer härter als der andere!
Im TV kann so einiges schief gehen, vor allem dann, wenn Sendungen oder...
Über Weihnachten ist eine charmante Neuauflage des TV-Lieblings „Der Doktor und das liebe Vieh“ zu sehen. Das Remake des Straßenfegers aus den 1980er Jahren wird allerdings nicht im Ersten gezeigt. Der WDR zeigt die Serie spät in der Nacht und an Weihnachten. Natürlich ist sie auch in der ARD-Mediathek zu sehen.
Ein Artikel von Dirk Oetjen und Anke Hofmann
Einer der größten Klassiker des britischen Fernsehens kehrt zurück: „Der Doktor und das liebe Vieh“ ist ein von dem britischen Sender Channel 5 produziertes siebenteiliges Remake der charmanten Serie, die ab 1979 auch bei uns zum TV-Liebling wurde. Erzählt wird von James Herriot (Nicholas Ralph), der in den Dales, den Flusstälern, im englischen Yorkshire der 1930er-Jahre hoch motiviert seine erste Anstellung als Tierarzt in der Praxis seines älteren Kollegen Siegfried Farnon (Samuel West) antritt. Farnon ist ein etwas bärbeißiger Witwer, der mit seiner Haushälterin Mrs. Hall (Anna Madeley) zusammenlebt. Auf den blutigen Anfänger Herriot warten trächtige Kühe, störrische Pferde sowie skeptische Bauern und divenhafte Hündchenbesitzerinnen.
Genau wie Herriot betritt auch sein Darsteller mit „Der Doktor und das liebe Vieh“ Neuland: Für Nicholas Ralph, der zuvor in Schottland für das dort tourende National Theatre auf der Bühne stand, ist es die erste Rolle an einem Filmset: „Zwischen den Takes gab es immer noch Momente, in denen ich mich kneifen musste. Und mein Kollege Callum Woodhouse, der Siegfrieds Bruder Tristan spielt, musste mir erst er[1]zählen, dass wir am Set sogar kostenlos frühstücken können. So was gibt es beim Theater nicht“, sagt der 31-Jährige im Interview mit TV DIGITAL und lacht.
„Es ist sehr schwierig, den Zeitplan für einen Dreh mit einem Stier zu erstellen, wenn man nicht weiß, wie er sich verhalten wird. Tatsächlich aber waren die einzigen Tage, an denen wir früh fertig waren, die Tage, an denen wir mit Tieren drehten“, sagt Samuel West, Darsteller von Siegfried Farnon und schon aus „Wiedersehen in Howards End“ bekannt. „Sie waren im Großen und Ganzen zuverlässiger als die Menschen.“ Eine Ausnahme seien die Katzen gewesen, wirft seine Kollegin Anna Madeley ein, die Mrs. Hall spielt: „Es war, als müsste ich Dinge mit Krallen jonglieren. Sie machten einfach, was sie wollten, also folgte ich ihrer Vorstellung, wie die Szene auszusehen hatte.“
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, dass nach dem Erfolg des britischen Adelsdramas „Downton Abbey“ (2010 –2015) und Neuadaptionen wie „Rückkehr ins Haus am Eaton Place“ (2010 –2012) oder „Poldark“ (2015–2019) Produzenten auf diesen Stoff zurückgreifen würden. Regie führte Brian Percival, der auch „Downton Abbey“ inszenierte und das Remake der Tierarzt-Serie unter der Überschrift „Downton Abbey mit Schweinen“ ankündigte.
Die Romanvorlage schrieb der echte James Herriot, der in Wahrheit James Alfred Wight hieß. Das Pseudonym legte er sich zu, weil eine Buchveröffentlichung unter seinem Namen als verbotene Werbung für seine Praxis ausgelegt worden wäre. Seine Werke waren nie wirklich vergessen: „Seit ihrer Erstveröffentlichung werden durchgehend Auflagen gedruckt, 80 Millionen Exemplare wurden weltweit verkauft“, so Produzent Colin Callender. „Als die Bücher zum ersten Mal veröffentlicht wurden, waren sie in Amerika populärer als in England.“ Natürlich ist die Serie auch dort zu sehen – und ein Ende ist bislang nicht in Sicht: In Großbritannien lief bereits eine zweite Staffel.
Das WDR Fernsehen zeigt in der Nacht vom 22. auf den 23. Dezember ab 1.15 Uhr die sechs Folgen der ersten Staffel und am 23. Dezember um 22.15 Uhr dann das Weihnachtsspecial. Die komplette erste Staffel steht nach der TV-Ausstrahlung am 23. Dezember für drei Monate zum Abruf in der ARD Mediathek bereit. Der WDR zeigt die ersten drei Folgen nochmals nachmittags am 25. Dezember und die weiteren Folgen inklusive Weihnachtsspecial am Nachmittag des 26. Dezember.