Harry Wijnvoords Traum hat sich erfüllt

„Der Preis ist heiß“: Wer hat’s gesehen? Viele!

05.05.2022 um 11:58 Uhr

Retro-TV funktioniert eben doch. Was Sat.1 mit "Geh auf's Ganze" vor gemacht hat, gelang jetzt, auch RTL mit "Der Preis ist heiß": Ein Quotenerfolg in der Primetime mit mehr als 2.8 Mio Zuschauern. Die RTL-Verantwortlichen dürfen sich also gegenseitig auf die Schultern klopfen – fragt sich nur, wie lange.

Bei der Premiere von "Geh auf's Ganze" erzielte Sat.1 im Herbst letzten Jahres einen ähnlich hohen Marktanteil, doch danach sanken die Quoten und bei der letzten Ausstrahlung der Show hatte sich die Zahl der Zuschauer fast halbiert. Ob sich dieses Szenario auch bei der „Preis ist heiß“ wiederholt, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, aber es ist sehr wahrscheinlich. RTL hat jedenfalls zwei weitere Shows angekündigt.

Damit hat sich der Wunsch von Comeback-Moderator Harry Wijnvoord erfüllt, „"dass wir den Nerv der Zuschauer treffen und dass wir so gigantische Einschaltquoten haben, dass RTL schließlich sagt: 'Moment Mal, das geht nicht anders. Wir müssen noch nachlegen.' Darauf baue ich." Im direkten Duell mit Johannes B. Kerner im Zweiten unterlag der Holländer übrigens dann doch. Die ZDF-Quizshow „Da kommst du nie drauf!“ kam nämlich auf mehr als 3,2 Mio. Zuschauer.

Die Kritker lästern, die Zuschauer (über 60) sind begeistert

Hat der Preis also den Nerv der Zuschauer getroffen? Irgendwie schon, auch wenn die TV-Kritiken zur Sendung eher negativ ausfielen, was vorhersehbar war.  Der Kommentar von Anja Rützel im SPIEGEL fasst den Geist der Show gut zusammen:

„Mit der Autorität und strengen Güte eines Kurort-Bingoansagers hantiert Wijnvoord mit dem Plinkostick und ‚mischelt‘ die Muscheln, dann kommt der Twingo hereingefahren, den es beim Glücksraddreh zu gewinnen gibt. ‚Für die Spritztour durch die Stadt, salbt Thorsten Schorn jeden Benzinpreisgedanken weg, ‚wow, da kommt doch Freude auf‘, ölt Wijnvoord nach.

Die wichtigste Regel beim Showklassiker ist nach wie vor, den Kaufpreis eines Produktes beim Raten nicht zu überbieten. Da liegen Perlen in Muscheln versteckt, werden Glücksräder gedreht und muss eingeschätzt werden, ob der angegebene Preis stimmt oder nicht, höher ist oder niedriger. Kandidat Dominic ballte die Faust, als er mitraten durfte, sein Shirt zeigte ein Porträt von Wijnvoord. "Das habe ich im Netz gefunden. Meine Frau hat es schön aufbereitet", erklärte er. Immer wieder berührte er Wijnvoord, als wolle er sich vergewissern, dass der auch wirklich echt ist. 

Das Feedback der Zuschauer in den Sozialen Medien zur Show war gespalten und vor allem witzig: Bei Twitter haben sich viele User parallel zur Sendung gefragt, welches Retro-Format die Sender als nächsten an den Start bringen. Sie hoffen (sicher nicht ganz ernst gemeint) auf „Tutti Frutti“, „die „Mini Playback Show“ und einen gewissen „Salvatore“. Das war der TV-Hütchenspieler Franco Campana, der 2017 verstarb. Zumindest hier dürfte ein Comeback ausgeschlossen sein.

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